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Diplomatisches Hickhack rund um Tiroler Olympia-Referendum

Wahlwerbung im Ausland: Eiszeit zwischen Italien und Tirol
Diplomatisches Hickhack rund um Tiroler Olympia-Referendum am Gardasee

Wählen statt Wellen am Gardasee? Die italienische Regierung legt sich gegen Tiroler Pläne quer.

Scharfe Worte für Überlegungen, das bevorstehende Tiroler Olympia-2026-Referendum samt Rede des Tiroler Landeshauptmannes teilweise an den Gardasee zu verlagern findet Italiens Außenminister Alfano: „Ein Tiroler Wahlkampf hat auf italienischem Boden nichts verloren. Die Tiroler Konflikte nach Italien zu tragen ist der Integration nicht dienlich. Nicht der langfristigen Integration, nicht der kurzfristigen und auch nicht der über das Pfingstwochenende!“ Und Alfano ergänzt: „In normalen Zeiten wäre es ein Vergnügen, ein Regierungsmitglied aus Tirol als zahlenden Gast zu begrüßen. Wir haben aber schon seit Jahren große Probleme mit den tausenden Menschen aus Tirol, die sich im Rahmen ihres Urlaubs am Lago di Garda nicht integrieren wollen. Nun diese Teilzeit-Parallelgesellschaft mit olympischen Wahlreden weiter aufzuheizen wo wir zu Pfingsten ohnehin fast 30 Grad haben, werden wir nicht zulassen!“

Tirol versteht die Aufregung nicht: Nur wenige Dutzend Bäume müssten für das Aufstellen der Traglufthallenwahllokale temporär gefällt werden.

Eine indirekte Bestätigung zu derartigen Plänen kommt aus dem Landhaus. Ein namentlich nicht genannt werden wollender Sportlandesrat meint: „Die offizielle Variante isch, dass mir jetz erscht amal die olympische Machbarkeitsstudie abwarten tun. Off records kann ich Ihnen aber sagn, dass mir längscht mit den Vorbereitungen für den Druck von die Abstimmungsunterlagen für des Referendum „Olympi-JA!“ begonnen haben. Und auch den Pfingschtsonntag als Abstimmungstag kann ich bestätigen. Mir hoffen, dass möglichst viele naturliebhabende Olympia-Gegner sich wandernd ins Gemüse vertschüssn und uns die Bürgerlichen die Abstimmung retten. Zur Absicherung von einem deutlichen Olympia-Ja werden für die bürgerlichen Gardasee-Camping-Fanatiker die beiden aktuell leer stehenden Traglufthallen als Wahllokale verwendet. Mir haben auch schon längscht 2 Zeltplatzelen am Gardasee reserviert – aber weil mir nit bled sein, hamma nit gsagt, dass mir mit de beiden Traglufthallen daher kemmen. De werden vielleicht drein schaugn!“

Um Deeskalation bemüht ist man indes beim Österreichischen Olympischen Comitè. So wird vorgeschlagen, statt 2 Traglufthallen nur eine am Gardasee aufzubauen und zum Wahllokal zu machen. Die zweite Traglufthalle könne am nahen Caldonazzosee errichtet werden. Falls sich Italien weiter quer lege böte sich das ÖOC gerne als Vollservice-Agentur an: Übernahme des Drucks der Abstimmungsunterlagen mit den Optionen „Ja“ und „De machn eh was sie wolln“ sowie die Durchführung der Abstimmung per Briefwahl unter dem Blickwinkel gelebter Nachhaltigkeit, da die aufgeschlitzten Briefwahlkuverts der letzten Bundespräsidentenwahl wiederverwendet würden.

Markus Koschuh

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