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Das verschwundene Gymnasium

Jetzt ist das Gymnasium Sillgasse Geschichte. Vor nicht ganz einem Jahr habe ich es hier noch in einem Beitrag besprochen und bin ein bisschen auf seine für das Innsbrucker Bildungswesen doch nicht uninteressante Geschichte eingegangen, war es doch das erste öffentliche Gymnasium für Mädchen in Innsbruck gewesen. Und auch den Eingangsbereich, der von Schüler/innen des Gymnasiums gestaltet worden war, fand ich sehr gelungen und originell. Leider ist davon wohl nichts mehr übrig geblieben, die Mosaike unter den gefräßigen Zähnen der Abrissbagger zermalmt. Auch der alte Bau der Schule mit seiner im Stil der Neorenaissance gestalteten Fassade musste daran glauben und steht nicht mehr. Dafür ergibt sich jetzt ein neuer Blick auf das schöne barocke Jesuitenkolleg, und es wird für das den Wettbewerb für den Schulneubau gewonnen habende Architekt/inne-Team von SOLID Architekture eine spannende Herausforderung sein, hier mit einem Neubau neue städtebauliche Akzente zu setzen.

Trotzdem ist es wieder ein Stück Altinsbruck, das hier verloren gegangen ist, vor allem wenn man daran denkt, dass ja erst vor wenigen Jahren das von Josef Lackner geplante Kripp-Haus abgerissen wurde, dem Friedrich Achleitner in seiner ÖSTERREICHISCHEN ARCHITEKTUR IM 20. JAHRHUNDERT „pädagogischen Weitblick seines Gründers Pater Sigmund Kripp“ attestiert hatte.

Man kann nur hoffen, dass dem neuen Schulgebäude ebensolches gelingen möge.

Helmut Schiestl

2 Comments

  1. Die im Gebäude installierte Trafostation der IKB heißt noch immer
    „USt. Mädchengymnasium“

  2. Erstaunlicher fände ich , wenn umgekehrt einmal ein moderner, „kühler“ und kahler Zweckbau abgerissen würde, und an seiner Stelle ein Neorenaissancegebäude zu errichten versucht würde.

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