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Closed Cities

Abgeschiedene Orte im Taxispalais 

Noch bis 28. Juli 2013 ist in der Galerie im Taxispalais die Ausstellung „Closed Cities“ des Tiroler Künstlers Gregor Sailer zu sehen. 

Der Katalog, der bereits Ende letzten Jahres erschienen ist, zeigt Bilder verschiedenster Orte, die sehr schwer erreichbar sind. Darunter auch die Flüchtlingslager der letzten Kolonie der Welt, der Westsahara, in der süd-algerischen Wüste, in der die BewohnerInnen der ehemaligen spanischen Kolonie Westsahara vor den marokkanischen AggressorInnen seit mehr als dreißig Jahren Schutz finden konnten. 



Mit dem umfangreichen FotoprojektClosed Cities“ erforscht der Tiroler Künstler Gregor Sailer (*1980 in Schwaz, lebt und arbeitet in Vomp) das Phänomen geschlossener, von der Außenwelt hermetisch abgeriegelter Städte – künstlich geschaffene urbane Zonen, die weitab jeder Zivilisation liegen, von unwirtlichster Natur umgeben sind oder von hohen Zäunen umschlossen werden. Es sind Orte der Rohstoffförderung, Militäranlagen, Flüchtlingslager oder aber so genannte Gated Communities für Wohlhabende. Gregor Sailer hat sechs solche „geheime“ Städte in Sibirien, Aserbaidschan, Katar, Chile, Algerien/Westsahara und Argentinien bereist.

Closed Cities by Gregor Sailer

Mit der analogen Großbildkamera entstehen nüchterne, dokumentarische Bestandsaufnahmen. Seine stets menschenleeren Aufnahmen zeigen die Tristesse der sich teilweise im Verfall befindlichen Orte und erzählen von den existenziellen Nöten der dort lebenden Menschen. Mit seinen Aufnahmen thematisiert Sailer gesellschaftliche Konfliktfelder wie Eingrenzung, Ausgrenzung, Macht, Kontrolle, Sicherheit und Angst, Globalisierung und schwindende Ressourcen. Neben einer Auswahl großformatiger Fotografien wird in der Ausstellung auch dokumentarisches Material, das Einblicke in die oft langwierige und beschwerliche Annäherung an die verschiedenen Orte gibt, präsentiert.

Am Donnerstag, den 11. Juli 2013 findet um 19:30 Uhr ein KünstlerInnengespräch mit Gregor Sailer und Beate Ermarcora in der Galerie statt.

Tobias Orischnig

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