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Kanzler/in meiner Träume

„Die ganze Politik soll sich zum Teufel scheren, wenn sie nicht dazu da ist, den Menschen das Leben etwas leichter zu machen.“ Willy Brandt.

Dieser Ausspruch, den ich kürzlich las, sprach mir aus der Seele und machte mich gleichzeitig wütend darüber, dass das Leben den Menschen leichter zu machen ein Grundsatz ist, ohne den sich ein/e Politiker/in schon gar nicht erst zur Wahl stellen sollte.

Im Moment entsteht der Eindruck, dass das Leben für viele Personengruppen schwerer wird – vor allem durch steigende Armut und Perspektivlosigkeit. In Anbetracht der derzeitigen Kriege und Konflikte frage ich mich, wann es eine Wende der Lage geben wird und zwar eine nachhaltige?

In Tagträumen stelle ich mir oftmals Politikerinnen und Politiker vor, die sich hervorragend für das Bundeskanzleramt der Republik Österreich eignen würden. Wer kommt dieser Vorstellung wohl nahe, damit ich guten Gewissens und aus Überzeugung bei der Nationalratswahl mein Kreuz machen kann?

In meiner Vorstellung sollte er/sie soziale Missstände aufzeigen und daran interessiert sein, Lösungen zu erarbeiten, bei denen nicht wieder die zur Kasse gebeten werden und unter Kürzungen leiden, die ohnehin die Ärmsten unserer Gesellschaft sind. Also keine Neiddebatten! Er/sie wirkt ausgleichend und kann zwischen Konfliktparteien vermitteln, betreibt keine Spaltungspolitik und suggeriert auch keine Allwissenheit der eigenen Partei. Er/sie kann mit anderen Parteien zusammenarbeiten im Sinne eines Wettbewerbs der Ideen in Bezug auf zu lösende Probleme die beste und praktikabelste Idee gewinnt – eine absolut sachbezogene Arbeit ohne dauernde persönliche Untergriffe.

Er/sie hat Humor und kann auch mal die Klappe halten und zuhören. Er/sie vertritt Werte wie Menschlichkeit, Solidarität und Innovationsfreudigkeit und ist einfach ein erwachsener integerer Mensch, der etwas auf dem Kasten hat.

Er/sie setzt die Gemeinwohlökonomie um und geht damit neue Wege. Wenn diese global dominieren würde und Unternehmen, die soziale und ethische Standards einhalten finanziell durch Subventionen belohnt werden würden und nicht jene, die am rücksichtlosesten Profite anhäufen, wären nicht die rückgradlosesten Ellbogentechniker aus der Wirtschaftwelt in hohen politischen Positionen, sondern jene die Profite durch win-win Wirtschaftspolitik erzielen – dadurch gäbe es auch weniger Arbeitslosigkeit und Armut.

Jetzt ist sie auch bei mir hereingeflattert die „Amtliche Mitteilung Nationalratswahl 2017“.

So, bei wem mache ich nun am 15.10. mein Kreuz?

Rechtsruck braucht Österreich jedenfalls sicher keinen, noch mehr Hass und Hetze – nein danke. Die versenkten Hypo-Milliarden, die durch Steuergeld beglichen wurden, das in Bildung, Gesundsheitswesen und Sozialsystem fließen hätte können und die BUWOG-Affäre habe ich auch noch nicht vergessen. Bitte nicht noch mehr Entsolidarisierung bitte, danke!

Text: Barbara Tatschl

 

Barbara Tatschl

One Comment

  1. ALLEIN ULRIKE LUNACEK ist gegen Waffenexporte aus Österreich in das kriegsführende Land Saudi-Arabien wiederholt aufgetreten und will sie anscheinend verbieten. Wir sahen Bilder von hungernden und schwer verletzten Kindern im Jemen (nicht parteilich gemeint), aber weder K noch k und weder str noch Str gingen auf dieses Thema ein!!! Und Menschenschutz kommt vor Tierschutz, würde ich meinen, und Waffenexporte der einstigen rotblauen Koalition und die des schwarzen Tierjägers und gleichzeitig Menschenwaffenlobbyistengrafen sind schlimmer als die schlimmen Stierkämpfe (Habe ich etwas gegen Spanier und nicht gerade wenigstens ein bisschen auch vor der eigenen Österreichtür gekehrt?), gegen die – auch leider und empörenderweise – die EU ebenso nichts unternimmt wie gegen Fuchsfarmen in Rumänien (Gibt es sie noch?)!!

    Barbara Tatschl spricht mir aus der Seele, auch dort, wo sie unbewusst für Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe eintritt: „… die rückgradlosesten Ellbogentechniker aus der Wirtschaftswelt“: Ja, richtig, wenn diese Leute ein härteres als ein mit weichem „d“ geschriebenes Rückgrat hätten (Aber ich will nicht beckmessern wie Karl Kraus), würde sich die Erde nicht, wie zu befürchten ist, um noch ein Grad Celsius mehr erwärmen.
    Ich persönlich würde mich aber auch für eine Verkehrspolitik erwärmen, wo nicht weitere Autobahnabschnitte mehr gebaut und Bundes- und Schnellstraßenabschnite möglichst nicht weiter oder breiter ausgebaut werden.
    Weitere Feld-, Forst- und Güterwege sollten wenigstens jetzt trotz Riesentraktoren und trotz der ach, so lieben Radfahrerlobby nicht mehr asphaltiert werden (Wie schön war seinerzeit ein Feldweg!).
    Und Spraydosen gehören verboten und durch Pumpsprays ersetzt und die FCKWs sowie der Kerosinverbrauch sehr eingeschränkt. Geflogen soll am ehesten noch dort, wo es um Lebensnotwendiges geht, werden.
    Das sind nur einige der Punkte, die in den Medien so gut wie nie nicht einmal erörtert werden, um nur ja nie mehr als weltfremde Spinner dazustehen. Das ist speziell die Krux der Grünen.
    Vorher Erwähntes wäre jedoch ehrliche Politik und nicht Obstbaumveredelung!
    Aber bei all dem haben doch wohl Maßnahmen gegen Möglichkeiten der Tötung von Menschen Vorrang! Lei, Lei!

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