Nein – es ist nicht das gelbe Häuschen, dass der Blickende auf Drittelhöhe in Richtung Nordkette erspäht. Es ist auch nicht die gleichnamige Bahn die den Eiligen nach „Hoch-Innsbruck“ bringt (So wird dieser Stadtteil politisch korrekt benannt). Es ist ein Steinturm am Ende des Plateaus, welcher der Namensgeber für die mystische, gefürchtete und legendenbehaftete „Hungerburg“ ist.
Fakten & Legende
Der geologische Blick verrät aus der Ebene, dass es sich um ein Plateau entlang der Nordkette handelt, dessen begünstigte Lage eine freie Sicht über das Inntal gewährt und als Ausgangspunkt für alle Erkunden Richtung Seegrube/Hafelekar und umliegende Almen dienlich sein kann.
Den etwas eigentümlich/archaischen Namen „Hungerburg“ verdankt das Plateau einer „urbanen Legende“, die Unwissende im Glauben lies, der Steinturm sei ein (mittelalterlicher) „Hungerturm“ der als Arrest für sozial Unverträgliche diente.
Tatsächlich wurde der Turm 1912 erbaut und war ein erstes touristische Ziel für Sommerfrischler der vorigen Jahrhundertwende. Die Besitzer eines damaligen Gasthauses ließen einen kleinen See anlegen (Trinkwasser & evt. Fischzucht) und erbauten diesen Wasser- und Aussichtsturm als Attraktion. Der Betrieb nannte sich „Seehof“ und wurde nach dem 2. Weltkrieg von der AK Tirol als Bildungshaus gekauft und erhalten.
Aktuelles:
Hoch-Innsbruck ist auf vielfältige Weise zu erreichen – Bahn, Straße, zu Fuß usw. und bietet neben einer tollen Aussicht weitere Sehenswürdigkeiten und den Charme erster touristischer Erschließungen der 30er, sowie 50er Jahre vermengt mit reger moderner Bautätigkeit.
Erwähnt werden sollte die „Theresienkirche“ die mit bedeutenden Fresken von Max Weiler aufwarten kann, sowie der „Hermann Buhl Platz“ an der Endstation der von Stararchitektin Zaha Hadid entworfenen Bahn.
Exkurs:
Hermann Buhl war ein Innsbrucker Waisenkind, der aufgrund ständigem Geldmangels und keiner dauerhaften Anstellung lange als Einzelgänger und Aussenseiter in seiner Heimatstadt galt. Seine Ambitionen waren die Berge und Selbstüberwindung. Als ihm 1953 beinah im Alleingang und ohne Sauerstoffhilfe die Erstbesteigung des Nanga-Parbat (8125m) gelang, änderte sich die Meinung schlagartig. Wenige Jahre später bezwang er als Erster den „Broad Peak“ (8045m). H. Buhl gilt als der Begründer des „Alpin-Stils“ in der Begehung und in Fachkreisen als einer der besten Bergsteiger aller Zeiten. Offiziell ist/gilt H. Buhl seit einer Expedition zum Chogolisa (7645m) im Juni 1957 als verschollen.
ich bin erst seit drei jahren in innsbruck, aber entdecke immer etwas neues. den hungerburg kannte ich bislang noch nicht, danke für diesen tipp!
Hallo Denis
– zu erreichen Höhenstraße, Bus Linie J, „Bahn“(Kongress/Löwenhaus), zu Fuß über Alpenzoo usw. – frohes entdecken!