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Obdachlosenverbot: 300 Menschen bei Trauerfeier für „FuZo, geb. Lebensraum“

Trauerfeier FuZo 4 c NiewoBewegende Abschiedsrede mündet in Eröffnung der „Tourismus-Disneyworld“ …

Klageweiber, Sargwagen, Kondolenzbuch, Trauermusik und ungezählte rote Rosen. Die gestrige Trauerfeier um die Innsbrucker „Fuzo vulgo Prachstraße, geb. Lebensraum“ sorgte für großes Aufsehen und regen Zulauf an der Annasäule: Rund 300 Personen nahmen am von Kabarettist Markus Koschuh organisierten „Abschied vom Lebensraum Innenstadt“ teil. Anlass war das seit Dienstag geltende „Alkoholverbot“, das laut Organisator und Gästen der Trauerfeier vielmehr als „Obdachlosenverbot“ benannt werden sollte und den Lebensraum Innenstadt zu Grabe trägt:

Trauerfeier FuZo 1 c NiewoBeim nun geltenden „Alkoholverbot geht es im Kern um das Vertreiben von alkoholkranken Obdachlosen, die unter den Präventiv-Generalverdacht des Pöbelns gestellt werden und nicht ins schöne Stadtbild passen. Es geht um einen Quasi-Gebietsschutz für GastgartenbeitreiberInnen im öffentlichen Raum. Außerdem ist dieses Verbot ohnehin relativ sinnlos, da es nichts löst, sondern lediglich „verlagert“, wie übrigens auch die Verbots-BefürworterInnen zugeben“, meint Markus Koschuh.

 

Trauerfeier FuZo 3 c NiewoDie Trauerfeierlichkeit bildete zugleich den Startschuss für weitere Maßnahmen der Initiative „Innsbruck: FÜR Lösungen – GEGEN Verbote“, der sich auf facebook mehr als 1.600 Personen angeschlossen haben. „Wir werden einerseits Präsenz im öffentlichen Raum zeigen und andererseits konstruktiv an echten Lösungen arbeiten und der Politik andere Lösungsvorschläge als eine reine Verbotspolitik zu unterbreiten versuchen“, so Koschuh. Ganz in diesem Sinne lautete auch eine Bitte im Rahmen der Trauerfeier:

Liebe Christine, lass uns gemeinsam nach Lösungen suchen und gehe nicht als Verbots-Bürgermeisterin in die Geschichte ein.“

Fotos (c) Niewo. Danke dafür.

Trauerfeier FuZo 6 c Niewo

Markus Koschuh

5 Comments

  1. Jetzt sinds schon 300 Teilnehmer *lol*, heute morgen waren es noch 200. Realistische 20.

    • Die vielen Eintragungen im Kondolenzbuch sprechen eine andere und deutliche Sprache … überdies ist es normalerweise nicht die Polizei, die die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer übertreibt … schönen Sonntag trotzdem.

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