Man erkennt die Welt nicht gleich wieder, wenn man sie mit den Augen eines melancholischen Bankberaters betrachtet. Besonders wenn es sich um einen Bankberater handelt, der hinter jeder Geldanlage den größeren Zusammenhang sieht: »Man kann kein Tagesgeldkonto verstehen, ohne zu verstehen, was ein Baum ist.«

Und während der Bankberater auch für sein Leben einen Zusammenhang sucht, bevor es an allen Ecken und Enden auseinanderbricht, gerät er in eine ausweglose Situation, aus der ihn nur ein abenteuerliches Trio retten kann: sein letzter verbliebener Kunde Tilman Rammstedt, Bruce Willis und ein toter Hund.

Tilman Ramstedt war ja heuer auch beim Innsbrucker Wochenendgespräch zu Gast gewesen und konnte da bereits durch seine Diskussionsbeiträge und Lesungen von seinem großen Talent überzeugen.

So dürfte die/den Literaturinteressierten trotz des diese Woche mehr als umfangreichen Kulturangebotes – POLITIFILMFESTIVAL; 3.freies TEHATERFESTIVAL und jede Menge Lesungen (Clemens Setz und Robert Menasse lesen diese Woche, Clemens Setz sogar am gleichen im Literaturhaus) doch in die Buchhandlung Haymon finden, um Tilman Rammstedts neuem Werk zu lauschen und dieses auch zu kaufen.

Tilman Rammstedt wurde 1975 in Bielefeld geboren und lebt in Berlin. Bei DuMont erschienen sein Debüt ›Erledigungen vor der Feier‹ (2003) sowie die Romane ›Wir bleiben in der Nähe‹ (2005) und ›Der Kaiser von China‹ (2008). Neben vielen anderen Auszeichnungen (u.a. dem Förderpreis für grotesken literarischen Humor der Stadt Kassel) wurde Tilman Rammstedt mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis und dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis geehrt.

Die Buchhandlung Haymon: Das Literarische Biotop

Donnerstag, 6. Dezember, Beginn: 19 Uhr
Buchhandlung Haymon, Sparkassenplatz 4, Innsbruck

Einführung: Dorothea Zanon, Lektorin im Haymon Verlag
 

Foto: Tilman Rammstedt bei einer Lesung in Bruneck, Südtirol. Aus Wikipedia