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Corinne Wasmuht im Innsbrucker Kunstraum

Seit einigen Wochen stellt im Kunstraum Innsbruck die deutsche Künstlerin Corinne Wasmuht aus. In Dortmund geboren, aufgewachsen in Peru und nach einem Besuch der Kunstakademie Düsseldorf nun in Berlin lebend, dem neuen Mekka der Kunstszene. Und eben das Pulsierende, Vibrierende und Schillernde der Großstadt kommt auch in den Bildern herüber, die  Corinne Wasmuht meist nach Fotos, die sie selbst anfertigt oder aus dem Internet kopiert, malt. Aus diesen Fotos malt die Künstlerin dann meist großformatige Bilder, die aus vielen Pixeln bestehen, und deren genauere Konturen man erst beim genaueren Hinsehen entdeckt. Steht man weiter weg, ist das ganze eher eine mehr oder weniger zufällig scheinende Anhäufung von Farbflecken.
 
Diese Technik ist nicht neu, sie wurde bereits zu einer Zeit angewendet, als es noch keine Computer gab, nämlich von den Surrealisten. Max Ernst etwa hatte in der Maltechnik der Frotage ähnliches im Sinn gehabt. Durch mechanische Techniken ein Bild erzeugen, das durch längeres Betrachten konkret oder gegenständlich wird. Corinne Washmuht wendet zwar eine andere Technik an, erzielt aber ähnliche Effekte. Was die Bilder am Ende einer langen Tradition in der europäischen Kunstgeschichte stehen lässt: das Festhalten des Augenblicks. Es ist wohl dieselbe Faszination des Augenblicks, die Faust an seinem Ende sagen lässt: Verweile doch! du bist so schön. Dann magst du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zugrunde gehen!“   
J. W. Goethe: Faust II.

www.kunstraum-innsbruck.at/

Helmut Schiestl

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