Dieses Foto wurde von Christian Figallo in Innsbruck aufgenommen. Er schreibt dazu:
Nachträglich Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr an die Firma Andrä Hörtnagl in Innsbruck! Vielen Dank, dass die Lebensmittel weggeworfen werden! Gott sei Dank haben in Innsbruck ja alle etwas zu essen! Da kommen einem die Tränen
SHAME ON YOU!
Dass ist wohl die Oberfrechheit 2012/2013!
Ich geh dort nie mehr etwas einkaufen!
Es ist wirklich traurig, allerdings sind solche Bilder symptomatisch für unsere Gesellschaft: Seriöse Quellen gehen davon aus, dass ein Drittel der eingekauften Lebensmittel einfach wieder weggeworfen wird. Von den Milchseen und Butterbergen, die vernichtet werden, ganz zu schweigen. Während über eine Milliarde Menschen hungert, werden (nicht nur) hierzulande Nahrungsmittel im großen Stil als Müll entsorgt – willkommen im Konsumismus!
Wenn es so weitergeht, wird zwar nicht die Welt untergehen, allerdings wird die Menschheit sich langsam, aber sicher abschaffen. Dafür braucht es keine Maya-Kalender-Hysterie, sondern einfach nur „business as usual“.
@ "SHAME ON YOU!
Dass ist wohl die Oberfrechheit 2012/2013!
Ich geh dort nie mehr etwas einkaufen!"
Ich frage mich, ob bislang wirklich alle, die sich jetzt insbesondere auf FB so extrem darüber aufregen, so naiv waren und geglaubt hatten, dass da nichts im Müll landet, nur weil sie es nicht abfotografiert unter die Nase gehalten bekamen???
Eine Person schreibt sogar, und ich zitiere, "Dann gehts und kaufts ein dann passiert sowas nicht.."
Was sind das für Einstellungen bitte???
Da ich selber in einer Führungsposition in einem großen Gastronomieunternehmen bin, kann ich sagen dass es heutzutage elegantere und umweltfreundlichere Methoden gibt seine Bio-Abfälle zu entsorgen.
Von Sozialprojekten über Blitz-Kompstieranlagen gibt es jede Menge Varianten. Ich würde mir wünschen das die Politik mehr Fördergelder für solche Programme zu Verfügung stellt.
lg
ich weiß nicht ob fördergelder seitens der politik für solche programme die lösung sein soll…?
die lösung muss man meiner meinung nach im handel bzw. der wirtschaft und direkt bei den konsumentInnen suchen! es ist nich notwendig, dass bis kurz vor ladenschluss alle produkte noch in top qualität vorhanden sind, es sollte auch mal waren "ausgehen" können…
ich war des öfteren schon containern, und was ich da alles gesehen habe ist wahnsinn…. habe schon lebensmittel aus den containern rausgezogen, da war das MHD noch gar nicht erreicht…. in deutschland werden zum teil schon glasscherben in den müll hinzugegeben, dass er nicht mehr verwendbar ist, was soll denn das bitte?
hm, ja, nicht einfach das ganze…
Es ist der pure Wahnsinn, was in unserem Land so abläuft. Ich weiß, das es den schwarzen eh wurscht ist , haben ja ihre Schäfchen ins trockene gebracht. die grünen glauben es ja eh nicht, denn nach ihnen hat doch jeder was zum essen und die blauen sagen , sie sollen auf der Terrasse Obst und Gemüse ansetzen. Aber die roten, denen das Wohl der Mitbürgerinnen und Bürger am Herzen liegt , die im sozialen bereich die unumstrittene nummer 1 ist, die werden geschnitten wo es nur geht. Ist es denn so falsch, das mehr Wärme und Geborgenheit durch das Land ziehen kann ? Das mit einem starken Team alles machbar ist ? Das ein Reheis Gerhard für den Menschen in unserem Land da ist und da sein wird ? Und das es dieses Bild dann nur noch vereinzelt geben wird, weil die nicht gekauften Lebensmittel an die bedürftigen ohne wenn und aber abgegeben werden kann ? Ich arbeite gerne dafür , setzte meine zeit und meine Kraft für Menschen ein, denen es nicht so gut geht. Mir wurde geholfen und das war auch mein Auftrag weiter anderen zu helfen !
@"Es ist der pure Wahnsinn, was in unserem Land so abläuft." Das passiert nicht nur in "unserem Land" !!!
Ich bin ziemlich entsetzt über dieses Vorgehen. Ist Hörtnagl vielleicht deswegen so teuer?
Es gibt bestimmt andere Wege, Wurst die abgelaufen ist zu entsorgen. So etwas tut – wie man sieht, nicht nur mir – im Herz weh. Das hat was von Dekadenz.
Allerdings darf nicht vergessen werden, dass auch Privatpersonen viele viele Lebensmittel im Müll entsorgen, und dann jammern, dass alles zu teuer ist. Ein bißchen mehr Sorgfalt beim Einkauf wäre super. Statt einer "billigen" Großpackung vielleicht doch die "teurere" Kleinpackung zu nehmen, und nicht die Hälfte wegschmeißen, könnte ein Anfang sein.
Es ist kein Beinbruch, wenn einmal etwas ausgeht.
Ich habe noch etwas besseres gelesen: "ich träume davon, die Mittel zu haben, um all das, was in unserer Welt (Innsbruck, Tirol, Österreich, Europa usw.) weggeworfen wird, dort hin zu transportieren wo Menschen hungern." Das sind "wahre" Lösungsansätze…
eben! Mehr als traurig solche Grundhaltungen… !
schaut euch die Dokumentation „Frisch auf den Müll“ an
abgesehen davon, dass es traurig und schlimm ist, lebensmittel im müll zu sehen – aber darf man diese große mengen an wurst in die biotonne werfen? oder spart sich hörtnagl dadurch die entsorgungskosten?
Danke für eure Kommentare – mich interessiert es sehr, wie ihr darüber denkt. Die Firma Hörtnagl hat inzwischen reagiert und folgende Stellungnahme abgegeben: http://www.hörtnagl.at/index.php.
Wie schon erwähnt, glaube ich nicht, dass diese Praktik sich auf Hörtnagl beschränkt, sondern vielmehr mit unserem Wirtschaftssystem zusammenhängt: Überproduktion und Vernichtung von Nahrungsmittel gehören ebenso dazu wie die Produktion unter menschen- und wesensunwürdigen Umständen. Ein erster Schritt ist es sich dessen bewusst zu werden. Wenn wir dann auch aktiv werden und Alternativen erproben, können wir die Welt ein bisschen besser machen.
Ein weiteres interessantes Projekt: http://www.wastecooking.com/
zur info – hier die offizielle stellungnahme von hörtnagl auf deren homepage:
http://www.hörtnagl.at/index.php?id=206&tx_ttnews%5Btt_news%5D=25&tx_ttnews%5BbackPid%5D=205&cHash=cd1a323102