Liebe Innsbruck,
ich mag deine Hinterhöfe und Schleichwege
deine Fetzen und Farben
und wenn mir der Föhn die Berge
auf die Netzhaut drückt
Liebe Innsbruck,
du Tussi mit herbem Charme
bist zwischen die Alpen geklemmt
ich mag deine Ecken und Kanten
und stoße mich blutig daran
du zerkaust und verdaust mich
manchmal werde ich fast erdrückt
von deiner Geborgenheit
ich bin ein altes Kind von dir
und suche noch immer
nach deinem Horizont
manchmal sind wir uns näher
als uns gut tut
ja, ich mag dich
dahoam is dahoam
dieses Gefühl zwischen
Nostalgie und Verzweiflung
Liebe Innsbruck,
Du bist die Föhntown
nie bist du mir näher
als wenn ich dir fern bin
Foto von Eva Konrad
Ich hab auch ein schönes Gedicht gefunden, aber nicht im Zusammenhang mit Deinem, nur hat es mich unendlich berührt:
Als ich Kind war, haben sie mir gesagt, dass ich alles werden kann.
Als ich Kind war.
Als ich Kind war, erträumte ich mir ein Leben in den Lüften.
Sie haben gesagt, dass ich alles werden kann.
In den Lüften wollte ich segeln.
Als ich Kind war.
Sie haben ihr Versprechen nicht gehalten.
schön und wirklich berührend, liebe Gästin: Poesie ist die Waffe der Friedfertigen und Mittel gegen Kleingeistigkeit und Schablonen"denken".