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wer nicht wählen geht kann ja bienen züchten…

undschonwiederein urban öko trend. nach stricken für den weltfrieden und gärtnern gegen grau folgt nun auch noch urban beekeeping. undnatürlichschonwiederaus dem big apple importiert. „apis mellifera urbana“, die stadtbiene (die mit dem stachel am hintern, nicht an den fersen) muss weder gassi geführt noch gestreichelt werden, also das ideale haustier für den vielbeschäftigen bürogestressten stadtmenschen mit ökologischem gewissen.

 

geradezu als logische konsequenz auf den guerilla gardening trend können die braungelb gestreiften und daher dekorativen tierchen nun die vorher per seedbombs erblühten asphaltgärten befliegen. praktischer zusatznutzen: die produktion von seedbombs ist nur einmal nötig und die weitere stadtbefruchtung wird dann den natürlichen bestäubern überlassen. was kommt wohl danach? urban eierbrüten um den bienenarmeen auch natürliche fressfeinde gegenüber zu stellen um die insektenpopulation im gleichgewicht zu halten? über 500 stadtimker gibt es allein in der ökometropole berlin schon, tendenz steigend.

 

mein resüme: diese ganzen hippen superurbanen trends der „lohas“ (lifestyles of health and sustainability) – menschen im oberen einkommenssegment, zielgruppe des „green marketing“ gehen mir langsam irgendwie auf den keks. (bio hirsekeks natürlich)

Gabriele Czerny

7 Comments

  1. Im Unterschied zu Politiker_innen, die sich vor allem in Wahlkampfzeiten emsig geben und auf Teufel komm raus nicht zurücktreten wollen, verschwinden Bienen ja wirklich langsam von der Bildfläche. Aber in einem Land, in dem Milch und Honig fließen, ist das ja wurscht. Ob die Beteiligung an Wahlen der beste Weg ist, sich einzumischen sei dahingestellt. Ob es der einzige Weg ist, auch. Für Parteien sehe ich schwarz und wähle weiß.

  2. woher der ganze frust

     

    entweder bienenallergie oder neid, weil unser provinnsbruck keine hippen urbanen trends hervorbringt.

     

    nur weil sich harmlose bioimkerInnen rund um hamburg (nicht NYC) (die vor zwanzig jahren wahrscheinlich keine umworbenen lohas waren, sondern pöse sauertöpfische müslis) um bienen und imkerInnen-nachwuchs bemühen, sich gleich vom pösen green marketing verfolgt fühlen?

     

    lieber tausend lohas, die bienen züchten, als zehn must-have-it-all, die für das neueste iPad voll tollem nachhaltigen coltan vor dem techie-laden campieren

     

     

    • Von mir aus kann sich gerne jeder der mag seinen Honig am Balkon aus den Waben schleudern. Nur – Trends sind eben überhaupt nicht loha, weil meistens nichtmal nachhaltig. Und nur um trendy zu sein ein Bienenvolk halten find ich halt keine so tolle Idee. A la "Wer beim Bionade-Schlürfen im Szenecafe nicht mindestens acht gut sichtbare Stichverletzungen vorweisen kann, muss sich ernsthaft Gedanken um sein urbanes Prestige machen." – wie es die Süddeutsche Zeitung mal provkant formuliert hatte. Also, ob sauertöpfische Müslis oder hippe Lohas oder Herr oder Frau XY von Nebenan – aber bitte verantwortungsbewusst und ernsthaft an der Imkerei nicht am Trend interessierte! Die Anderen sollen sich lieber ein hippes Imker-App auf den Pod runterladen 😉

       

    • lies deinen letzten satz noch einmal durch, du sprichst von exakt den gleichen personen, da gibt es keinen unterschied!

  3. Ui…sowas blödes. Heut hab ich grad alle Ameisen aus meinen Balkonblumentöpfen delogiert. Dabei wären die sicher auch ziemlich hipp…

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