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Unternehmerisch und erschöpft?

Wie zuletzt im April berichtet, organisiert das Büro für Gleichstellung und Gender Studies der Universität Innsbruck in Kooperation mit der AK, dem ÖGB sowie dem AMS-Tirol eine spannende Veranstaltungsreihe rund um das Thema Arbeit.

 

Heutiges Referat: Der Lohn der Angst. Zur Normalisierung von Prekarität
Das Referat beschäftigt sich mit Folge- und Begleiterscheinungen von Unternehmenswandel im neuen Geiste des Kapitalismus aus der Sicht der Arbeitnehmer_innen.

 

Flexibilisierung, Mobilisierung, Intensivierung und Effizienzsteigerung durch Projektmanagement etc. spiegeln eine Unternehmenskultur, die den traditionellen Statuskontrakt zwischen Arbeitgeber_innen und Arbeitnehmer_innen, wie man es in Anlehnung an Max Weber formulieren kann, sukzessive durch einen reinen Zweckkontrakt ersetzt, bei dem der Tauschwert des vom Arbeitnehmer verkörperten Humankapitals ohne Ansehen der Person taxiert und dadurch kommodifiziert wird.

 

Dass sich dieses neue Regime in einer fundamentalen Verunsicherung insbesondere der weniger marktfähigen und –gängigen Arbeitnehmer_innen niederschlägt und diesen das Gefühl von Angst und Ohnmacht mehr und mehr zum dauerhaften Begleiter wird, lässt sich auf dem Wege verstehender Gesellschaftsdiagnose sehr eindringlich nachvollziehen, während es im Spiegel massenstatistischer Daten zu Struktur und Wandel der Arbeitswelt einer „Gesellschaft ohne Eigenschaften“ verblasst. Präsentiert werden Befunde aus mehreren soziologischen Studien zum Prozess der Prekarisierung von Arbeit und Alltagsleben.

Vortragender: Franz Schultheis (Universität St.Gallen)

Koreferat:René Schindler(ÖGB, Bundessekretär für Recht und Soziales)

Wann:

Dienstag, 22. Mai 2012
Beginn: 19.00 Uhr

Wo:

Großer Saal der Arbeitskammer Tirol
Maximilianstraße 7
6020 Innsbruck

Weitere Informationen:

 

http://www.uibk.ac.at/leopoldine/gender-studies/veranstaltungen/

Isabella Krainer

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