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SCHUTT we do it?

Die Ferrariwiese im Süden von Innsbruck soll zugeschüttet werden – über eine halbe Million Kubikmeter Schutt und Bodenaushub werden hier landen, wenn die Innsbrucker Kies- und Splittwerke GmbH (eine Tochter der Fröschl-Gruppe) ihr Vohaben umsetzt.

 

Das Ganze klingt wie ein schlechter Scherz und der Stadtsenat hat das Projekt bereits abgelehnt. Die Entscheidung liegt jetzt beim Land – und dessen Bescheid wird wohl noch einige Wochen auf sich warten lassen.

 

Denkt man aber ein bisschen weiter, muss man erkennen, dass in und um Innsbruck eifrig gebaut wird – das ist auch gut so, die Stadt soll wachsen und es braucht dringend neuen Wohnraum. Allerdings fällt dabei massenhaft Aushub an und für der muss irgendwo gelagert werden. Sicher will niemand eine solche Deponie vor die Nase geknallt bekommen – aber wohin mit dem Zeug?

 

Es auf LKW quer durchs Land zu schicken, ist sicher keine ökologische Lösung und die Nachbargemeinden werden sich für den Innsbrucker "Dreck" schön bedanken. So erweist sich das Zitat von Alfred Sinowatz "Es ist alles sehr kompliziert" einmal mehr als politische Grundwahrheit.

 

Foto von Uwe Schwinghammer

 

 

Andreas Wiesinger

4 Comments

  1. Ja, das hast Du gut kommentiert, Andreas. Erinnert schon sehr an das Florianiprinzip. Und es ist nicht nur die scdhöne Ferrariwiese, im schönen Wipptal soll das Nösslachtal mit dem Aushub des Brennerbasistunnels aufgefüllt werden, auch eine schöne Gegend, die das nicht verdient. Un da stellt sich schon die Frage: Wer braucht den Tunnel? Ein Milliardengrab, sagen die Grünen, nicht nur sie, auch Verkehrsexperten. Aber das ist nicht das Thema. Es stimmt, das in Innsbruck viel gebaut wird, und auch viel abgerissen, woher ja auch eine Menge Schutt kommt,  der da letztlich deponiert werden soll. Vielleicht sollte man auch mal daran denken, im Sinne der Nachhaltigkeit, weniger Altes abzureißen, sondern zu sanieren, obwohl das, zugegeben, wahrscheinlich meistens teurer kommt. Und der Wohnraum ist auch so eine Sache. Bei einer gestrigen Wanderung ist mir das wieder in den Sinn gekommen. Der Adlolf-Pichler-Weg  führt von der Hungerburg bis nach Absam. In den siebziger Jahren war er fast nur ein Waldweg, jetzt führt er ab Thaur ein gutes Stück lang durch ein Siedlungsgebiet, meistens Einfamilienhäuser. Da steht für mich eine Ideologie dahinter, die auch immer mehr – schon im Sinne des beschränkten Platzangebotes – zu hinterfragen wäre: Nämlich der schöne Traum vom eigenen Häuschen. Während unsere Stadtkerne immer mehr mit  Shoppingmalls und Bürogebäuden aufgefüllt werden, wachsen unsere Siedlungsgebiete immer weiter in die Grünzonen hinaus. In Tirol letztlich nur begrenzt durch die Berge. Mehr Wohnraum schaffen im Sinne der Gemeinnützigkeit, das Einfamilienhaus als Symbol dafür, dass man/frau es zu etwas gebracht hat, ist ein Relikt der sechziger und siebziger Aufbaujahre und sollte auch von der politischen Förder- und Geberhand  mal gründlichst hinterfragt werdén, genau so wie das Autofahren im eigenen Vierräderumweltverbrauchsspiel- und Stehzeug

    Aber abschließend gibts auch noch ein positives Beispiel: Das Pfarrtal, das von Aldrans nach Ampass führt, wurde vor einigen Jahren auch mit Aushubmaterial gefüllt, es hatte sich dagegen sogar eine Bürgerinitiave gebildet, es gab Unterschriftenaktionen usw. Heute ist es wieder begehbar, und so schön wie es früher schon war. Also in diesem Sinne eine gelungene Sache.

    • man könnte die vergessenen NS bunker unterhalb der wiese nutzen. die oberfläche könnte für extremsportler rad oder snowboart etc. (hügelformen der ablagerungen:-) nutzen.

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