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Rotate Festival: KUNST MACHT RAUM

Über die Rotunde am Rennweg habe ich meinen allerersten Beitrag auf provInnsbruck geschrieben – im Oktober 2010 war das, unser digitales Stadtgeflüster befand sich noch in der Aufbauphase. Ab kommendem Mittwoch startet das Rotate Festival und soll diese einzigartige Location mit audio-visueller Kunst, Konzerten und Performances aus dem Dornröschenschlaf reißen.

 

Das Programm und Informationen über die beteiligten KünstlerInnen findet ihr unter rotate.autark-net.org/. Die einzelnen Acts klingen sehr interessant, allerdings wird nicht alles verraten – Überraschungen sind also Teil des Konzepts.

 

Das Rotate Festival will, so erklärt einer der Organisatoren in der Tiroler Tageszeitung, „einen neuen Blick auf das ungenutzte Areal ermöglichen, es unter dem Vorzeichen der Urbanität umkodieren, sein Potenzial offenlegen“.

 

Ein bisschen enttäuschend finde ich, dass in der Rotunde selbst nichts passiert – wegen sicherheitstechnischer Bedenken wird die ehemalige Station der Hungerburgbahn zum Zentrum des Festivals; nur die Fassade der Rotunde wird durch Videoprojektionen scheinbar zum Rotieren gebracht.

 

Diese Einschränkung kann man den VeranstalterInnen sicher nicht vorwerfen, zeigt aber genau das Problem auf: Die Rotunde und die ehemalige Talstation unterliegen dem Denkmalschutz und seit Jahren wird hier nichts getan. Ideen gibt es zuhauf, vom Tanztempel bis zur Skatehalle reichen die Vorschläge. Allesamt haben sie nur eines gemeinsam: Sie würden eine Stange Geld kosten. Genau deshalb, werden beide Gebäude – Rotunde und Talstation – wohl schon übernächste Woche wieder für lange Zeit "einschlafen".


Rotate Festival, 25.7. – 29.7.2012
A multi-day electronic music and arts festival in Innsbruck, Austria.

Rotate Festival is located at a vacant complex in the centre of Innsbruck, Austria: A former home of a cyclorama painting entitled Rotunda and a vacant valley-station. The Festival is using the complex as a temporary stage for concerts, performances and an exhibition spread over 5 days.
 

 

 


Andreas Wiesinger

4 Comments

  1. Ja, das finde ich auch schade. So baufällig sieht das Dinge ja gar nicht aus. Allerdings, von drinnen weiß man’s nicht. Aber wäre ja auch dumm, wenn der Grund, weshalb man das Rundgemälde um eine nicht gerade läppische Summe auf den Bergisel transferiert hat, nämlich die Baufälligkeit der Rotunde, jetzt durch ein dort abgehaltenes Fest sozusagen infrage gestellt werden würde. Mal schauen,was weiter passiert. Renoviert muss das Gebäude ja schließlich doch mal werden, wo es doch denkmalgeschützt ist.

  2. das wirkt auf mich wie eine temporäre packung kultur-placebo. das rotate festival ist sicher gut gemeint, aber dann wird das areal wieder staub ansetzen und von der rotunde selbst bleibt wenig mehr als ihre pittoreske fassade … schon traurig, wie mutlos innsbruck mit seinem kulturgut umgeht!

  3. Sphärisch, spacig und verspielt: Mariska de Groot´s Quadtone – lumisonic rotera. Licht wird Klang und die rotierenden Maschinen bringen den Raum zum Atmen, Schnaufen und Singen. Siehe unter vimeo.com/43737405

     

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