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Na, ich strahle doch!

Innsbruck hat ein bisschen was von Fukushima – zumindest werden die Nachrichten von der radioaktiven Strahlung an der Chemie immer besorgniserregender.

Ich arbeite im so genannten „Geiwi-Turm“, etwa 200 Meter Luftlinie von der Chemie entfernt. Schon okay, das „Leben ist immer lebensgefährlich“ (Erich Kästner), außerdem habe ich den coolsten Job, weil er mich interessiert, ich mit sehr netten Menschen zusammenarbeite und jeden Tag etwas dazulerne.

Die betroffenen KollegInnen tun mir leid – es muss heftig sein, nicht zu wissen, ob Gesundheit und Leben in Gefahr sind. Von Seiten der Uni gab es schon mehrere Informationsaussendungen, aber ganz genau scheint man eben auch nicht zu wissen, wie viel Strahlung ausgetreten ist oder wer davon betroffen wurde.

Ehrlich gesagt sehe ich das Ganze relativ entspannt: Niemand lebt ewig und wahrscheinlich bringt uns die Strahlung nicht um. Vor einiger Zeit fragte mich eine ältere, liebe Bekannte ganz ernsthaft, ob ich aus der Uni evakuiert worden wäre. Ehrlich gesagt musste ich darüber schmunzeln … natürlich habe ich ihr gleich erklärt, dass mein „Strahlen“ nicht gefährlich ist. Schädlicher als Plutonium im morgendlichen Kaffee ist bekanntlich nur ein Leben ohne Humor.

Andreas Wiesinger

4 Comments

  1. Also ewig leben will ich nicht, das wäre ja so fad, immer die gleichen Lieder auf Ö3 und die will ich mir nicht unsterblicherweise bis zum St. Nimmerleinstag anhören……. aber radioaktiv verstrahlt sein auch nicht, jessas, was tun ma denn da? Da bleibt nur mehr der Humor ja………

    • Aber denkt das mal mathematisch: Zwei Geraden schneiden sich in der Unendlichkeit. Was für mich auch heißen würde: Jedes Individuum hätte dann auc eine Chance auf sein Quantum Glück, das es in einer begrenzten Lebensdauer oft nicht hat. Allerdings auch das Quantum Unglück wäre j e d e m beschieden!

  2. u n e n d l ich zu leben, wer möchte das heben? jedes Lebewesen wandelt sich beständig und zersetzt sich körperlich:endlich.Radioaktive Strahlung ist eine kosmische Tatsache.

    ich bin ein Kind von TV und Tschernobyl, damals panische Angst vor Strahlen und Krebs. Später fand mich Zen und ich begann das Leben zu lieben als endliches Wesen vom Karma besoffen.

    Gewiss sind den Leichen alle Leiden leicht. Bis dahin nützen wir die Zeit und feiern ein Fest der Mitmenschlichkeit. Sei umarmt und wie schön, dass du mit mir lachst, Barbara, lustige Beschützerin, Auch Lachen macht viele Leiden leicht. 

  3. Mail vom Rektorenteam:

    Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sehr geehrte Studierende,

    liebe Kolleginnen und Kollegen,



    anders als in den Medien heute dargestellt gibt es keinen Strahlenalarm und damit auch keine Gefahr für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Centrum für Chemie und Biomedizin (CCB). Wir haben die beiden Arbeitsräume des Strahlenschutzexperten im CCB bereits vor drei Wochen im Zuge der Erkenntnis über eine Kontamination in Räumen der alten Chemie ebenfalls verschlossen.

    Dies geschah als Vorsichtsmaßnahme und ohne Einwirken der Behörden. Daran hat sich nichts geändert.



    Das Stadtmagistrat hat uns dann vergangene Woche genehmigt, MitarbeiterInnen des Instituts für Physikalische Chemie den Zugang zum alten Chemiegebäude zu ermöglichen, um ihre Geräte zu warten bzw. abzustellen. Im Zuge dieser Öffnung hatten auch weitere Mitarbeiter Gelegenheit, Unterlagen aus dem Gebäude zu holen.

    Diese kontrollierten Zugänge zum grundsätzlich weiterhin gesperrten Gebäude der alten Chemie fanden unter Aufsicht der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) statt.



    Außerdem haben wir die AGES gebeten, auch die beiden bereits verschlossenen Arbeitsräume des Strahlenschutzexperten im CCB zu vermessen. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor. Sobald wir hier offizielle Ergebnisse haben, werden wir Sie darüber informieren und natürlich wie bisher auch alle Maßnahmen ergreifen, um Ihre persönliche Sicherheit und die Arbeitssicherheit zu gewährleisten.



    Mit freundlichen Grüßen



    Tilmann Märk, Rektor

    Anke Bockreis, Vizerektorin für Infrastruktur

    Sabine Schindler, Vizerektorin für Forschung

    Wolfgang Meixner, Vizerektor für Personal

    Roland Psenner, Vizerektor für Lehre und Studierende

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