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Magische Zahl

Die jetzt schon über einen Monat die Geschäftsstraßen Innsbrucks erhellende Weihnachtsbeleuchtung hat heuer eine kleine Besonderheit, die wahrscheinlich noch niemandem aufgefallen ist. Diese besteht darin, dass – im Gegensatz etwa zu den früheren Jahren – heuer der Schriftzug Prosit 2013 fehlt.
Ein Schelm, der hier Böses denkt und  im Fehlen eben dieses Prosit … einen immer noch in unseren Gehirnen rudimentär vorhandenen Aberglauben vermutet, der zum Beispiel in Amerika immer bei Hotelzimmern oder Fahrstühlen die Nummer 13 auslässt und mit 12a oder gleich 14 fortfahren lässt.  Triskaidekaphobie nennt man das. Eben die Angst vor der Zahl 13.
Es kann natürlich auch ganz andere Gründe haben, etwa solche der Energieersparnis. Sind die Weihnachtsbeleuchtungen in den Großstädten doch auch groß Energiefresser, was meistens in der Euphorie über ihren unsere Kindheitserinnerungen wiederbelebenden Lichterglanz übersehen wird. Und brennen ein paar Lämpchen weniger, sind das am Ende doch ein paar Kilowatt weniger.
Also, wie auch immer: Nachdem wir den medial weidlich ausgeschlachteten und am Ende dann doch nicht eingetroffenen Weltuntergang mehr oder weniger heil überstanden haben, so werden wir mit etwas Glück und Fantasie wohl auch das kommende Jahr mit der dräuenden Zahl 13 überstehen, und dieses wird uns mit nicht mehr aber wahrscheinlich auch nicht weniger Katastrophen, seien sie naturgegeben und viele betreffend oder uns nur“ persönlich und individuell berührend,  über uns hinweggehen.
So wollen wir es zumindest hoffen. Immerhin ein neuer – erst 2011 entdeckter – Komet wird uns ab Mitte März besuchen und am Himmel zu sehen sein. Panstarr heißt er und wird uns neugierig und fasziniert zum Himmel blicken lassen.

Helmut Schiestl

2 Comments

  1.  Das mit der fehlenden 13 ist mir ehrlich gesagt nicht aufgefallen. Allerdings geht mir diese ultra-kitischige Sterndl-Engel-Weihnachtsmann-Beleuchtung eh ziemlich am Ar… vorbei. Jedenfalls ein sehr amüsanter Artikel!

    • Lieber Graf Zahl,

      komm doch bitte auf einen kleinen Sprung nach Bukarest, hier ist die Weihnachtsbeleuchtung jenseits von Gut und Böse. Sterne, Glitzer, aufgespießte Schneeflocken (ja, tatsächlich, auf den normalen Straßenbeleuchtungspfeilern schön mittig aber künstlerisch schief aufgespießt), Lametta, matschiger Schnee, lautes Gehupe – ein echtes Wintermärchen. Einziger "Lichtblick" – auf einer der Hauptstraßen hat ihnen das Geld gefehlt, und statt der obligatorischen kitschigen Schneeflocken hängen da jetzt nette Stoffkegel die von einer einsamen Energiesparlampe beleuchtet werden. Das ist dann aber auch die einzige akzeptable Weihnachtsdeko in dieser Stadt…

       

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