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Look inn from the outside Pt.3 – Christian Fuchs (Bunny Lake / Neigungsgruppe Sex, Gewalt & gute Laune)

Den Fuchs habe ich schon öfters in Innsbruck getroffen, meist in Katakomben. Ein begnadeter Musiker, der fast immer chanel-paraphrasierend in schwarz und weiß anzutreffen ist.

 

 

Bunny Lake ist sicherlich den meisten ein Begriff, eine erfolgreiche (zurzeit spielts den Song „Army of Lovers“ loop-artig im Kopf ab, stimmts?) österreichische Elektrokombo mit dem Style im Blut. Christian, der vor kurzem mal wieder in der Nordkettenstadt Platten spielte, schaut als Nummer Drei von außen nach ProvInnsbruck:

 

CB: Wie erscheint dir innsbruck von außen?

CF: Wunderbar freundlich. mit einem gewissen gemütlichen Flair, der mich
bisweilen an Italien erinnert. touristisch orientiert. Sicher auch ein
bisserl verschlafen, was jetzt aktuelle Trends und Impulse betrifft.

Was ist eventuell einzigartig in innsbruck?


Die Berge.

Was sind deine Lieblingsorte in der Stadt?

Ich war zwar schon oft in Innsbruck, aber immer nur mit einer der Bands, in
der ich spiele. Und das heißt dann Soundcheck, Konzert, Übernachtung,
retour. ich hatte leider nie richtig Zeit, die Stadt auszuchecken. Aber in
die Bögen hab ich mich meistens verirrt. Den Aftershave Club, wo ich
letztens auflegte, fand ich auch gut. das Cafe Central hat im Sommer eine
schöne Terrasse. Weil ich in Innsbruck selbst Tourist bin, mochte ich
auch die Fahrt mit der Hungerburgbahn.

Wie erscheint dir die Innsbrucker Musik- und Kulturszene?

Die Punkszene hat wohl starke roots hier, so eine alternativere Snowboarder-Rock-Community scheint es auch zu geben – halt eine kommerzielle Dancefloor-Schiene. Aber mir fehlt schon ein wenig die Indie-Electro-Szene, in der ich mich selber am ehesten bewege. Sich ein
bisserl glamouröser herauszubrezeln, scheint sich mit der allgemeinen Sportaffinität hier nicht so zu vertragen. Oder ich war halt nicht auf den richtigen Partys.

Was unterscheidet, verbindet innsbruck mit den anderen Städten deiner
bisherigen Reisen?

Der Unterschied sind die Berge. Die Verbindung etwa mit Graz oder Salzburg: eine
kultivierte österreichische Idylle, die mir beim Herumreisen durchaus
gefällt, weil es in Wien schon oft sehr schroff zugeht.

Wo bist du denn gerade, in welchem Land, in welcher Stadt?


In Wien.

welche projekte hast du am start?

Ich bin Mitglied der Electropop-Band Bunny Lake und singe bei der
fm4-Neigungsgruppe Sex, Gewalt & Gute Laune. Beide Projekte ruhen heuer
livemäßig, weil wir am Album-Basteln sind. sind die Platten am Start, gibt
es sicher auch bald ein Wiedersehen in Innsbruck.
Foto von Christian Fuchs

 

Links

www.youtube.com/watch

www.myspace.com/bunnylakeworld

www.club-aftershave.at/

www.youtube.com/watch

Christina Burger

9 Comments

  1. ein interview mit heinz doof (variabel) wäre genauso interessant !

    hab mal ein lustiges video gesehen mit verschiedensten stellungnahmen junger leute zum thema indie… naja und einer sagte: "indie ist eigentlich gar nichts, bloß es wurde von den medien gehypt"

    …wie recht der typ hat! diese seelenlose, gefühlslose und ausdruckslose pseudomusik ohne jeden anspruch, die eigentlich nur von den dazugehörigen videos mit typen in hässlichen klamotten lebt, sollte man endlich im klo runterspülen!

    …ich weiß, sehr kindisch von mir.. und jede musik hat seine berechtigung, sobald sie gefällt, blabla…

  2. "verschiedensten" ist eine ziemlich blödsinnige Wortbildung – "verschieden" lässt sich nicht steigern, es gibt ja auch keine "verschiedeneren" Musikstile.

    • danke, mein lieber!  aber nun hast du mir als klugscheißer meine rolle geklaut. ich krieg regelmäßig die krise, wenn jemand "in keinster weise" , "noch grüner", oder etwas dergleichen sagt. nun das ist die sorge, die mir die neuen medien, handys und internet generell bereiten: es wird dabei so achtlos mit der sprache umgegangen… da schließe ich mich gar nicht aus! ..naja eigentlich kein ding, solange man gute bücher liest und sich such sonst etwas um den erhalt der schönen sprache kümmert.. also das eine soll das andere nicht ausschließen- ich hoffe nur, es verhält sich auch tatsächlich so! auf die selbe weise, wie ich hoffe, dass blues, soul, jazz, funk nicht in vergessenheit geraten, nur weil uns indie und ähnliche modeerscheiungen mittels multimedialer unterstützung vor die tür geschissen werden.

      hinter dem klugscheißer verbirgt sich nicht selten ein ästhet, der nur etwas von der ignoranz seiner mitmenschen enttäuscht wurde.  

      • ich mag ja alle tiere im wald, die indiefüchse, die hiphoppelhasen, die soulbären, die shoegazellen, grime-elstern, die die popreller-libellen…:)

        • das ist jetzt aber biologisch ziehmlich verklärt! der gemeine indiefuchs ist doch kein waldtier- sein natülicher lebensraum ist das einkaufszentrum!

          • roight…london is full of them foxes, innit…concrete jungle!

  3. "Sich ein bisserl glamouröser herauszubrezeln, scheint sich mit der allgemeinen Sportaffinität hier nicht so zu vertragen."

     

    der satz – sollte er denn zutreffen – macht ibk eigentlich sympathisch, und den CF nicht unbedingt zu meinem hero.

     

    aber jedem tierchen sein pläsierchen, in kant’schen grenzen

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