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Innsbruck, deine Plätze … Bozner Platz

Einer der bekanntesten Plätze Innsbrucks ist der Boznerplatz, in letzter Zeit zwar eher als Baustelle, kann er nicht gerade mit viel Reizvollem aufwarten. Und was aus ihm einmal werden wird, eine verkehrsberuhigte Zone mit Schanigärten oder doch eher ein Durchzugsplatz für den motorisierten Individualverkehr, lässt sich zurzeit noch nicht so recht abschätzen.
Auch Kunsthistorisches lässt sich am Platz kaum finden, wenn man mal von in seiner Mitte prangenden Rudolfsbrunnen absieht. Dieser ziert den Platz seit 1877 und wurde nach einem Entwurf des berühmten Wiener Baumeisters Friedrich von  Schmidt .errichtet. Er erinnert an den Zusammenschluss Tirols mit dem Kaiserreich Österreich, dessen 500jähriges Jubiläum damals gefeiert wurde. Obwohl das nicht ganz stimmt, denn diese Feier wäre schon 1863 fällig gewesen, aber wahrscheinlich sind Brunnen oder Anlage nicht rechtzeitig fertig geworden.
So könnte man jetzt einen schönen Bogen zur Unfertigkeit dieses Platzes bis in die Gegenwart herauf spannen. Immerhin die schöne WC-Anlage im bläulichen Licht, die ein bisschen das Gruseln lehrte und einen die Nackenhärchen aufstehen ließ, wenn man sie betrat, ist mittlerweile geschlossen. Lediglich die schönen Schriftzüge an ihrem Eingang sind noch vorhanden und künden so wohl vom Eintritt in eine ein bisschen verwegene Unterwelt.
Die Einheitlichkeit des Platzes ist wohl durch starke Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg zerstört worden, und so sind auch die Gründerzeithäuser, die den Platz umgeben, durch Wiederauf- und Umbauten in ihrer ursprünglichen Substanz beeinträchtigt.
Unweit des Platzes befindet sich allerdings ein schöner Bau aus der Zwischenkriegszeit, das in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts errichtete Gebäude der Nationalbank in der Adamgasse. Hier können noch alte Schillinge umgetauscht werden und dabei lässt sich auch das Innere des Baues besichtigen.

 

Helmut Schiestl

One Comment

  1. Der Bozner Platz könnte ein toller Platz sein, eine Erholungsinsel mitten in der Innenstadt, wenn nur die Autos nicht wären. Manchmal gewinnt man den Eindruck, Innsbruck ist eine Stadt der Autos nicht der Menschen.

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