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Endlich Weltuntergang – die Zweite

Vielen guten Menschen fliegt der Hut vom Kopf!
Ein Stück von Josef Maria Krasanovsky
 Im Theater Melone hat heute das Stück Vielen guten Menschen fliegt der Hut vom Kopf des Salzburger Autors Josef Maria Kasanovsky Premiere. Der Inhalt ist schnell erzählt: Am stürmischen Nachmittag des prophezeiten Weltuntergangs treffen sich an einem abgelegenen Strand zwei Männer. Während der eine hoffnungsfroh eine Skulptur für die Nachwelt zu bauen versucht, fiebert der andere, bewaffnet mit einem Schäferhaken und einer Flasche Wein, sarkastisch der bevorstehenden Katastrophe entgegen. Ein gewaltiges Wortgefecht nimmt seinen Lauf, bis plötzlich ein verwahrlostes Telefon am Strand läutet. Die Männer werden informiert, für die einzige Notfallnummer des Untergangs zuständig zu sein. Kurz darauf nimmt das schrille Läuten des Telefons kein Ende mehr.
Rasant, humorvoll, apokalyptisch!
Man darf über dieses absurd-komische Kammerspiel ehrlich gespannt sein. Das Thema Weltuntergang ist ja das Leitmotiv des heurigen Theaterfestivals, das am Samstag, den 1. Dezember, mit der Eröffnung der neuen Spielstätte im ehemaligen Sinne in der Wilhelm-Greil-Straße 23 gestartet wurde.
Ort: Freies Theater Innsbruck, Wilhelm-Greil Straße 23, 6020 Innsbruck
Beginn: 20 Uhr.
Weitere Termine: 04. / 05. / 07.12.2012
Zusätzliche Termine: 6. 12, 10 Uhr.
Am 21. Dezember 2012 soll ja die Welt gemäß einer Mayaprophezeiung untergehen. Dass sie das nicht tun wird, davon können wir wohl ausgehen, wenngleich, wissen können wir es natürlich nicht!
Was wir allerdings mit Gewissheit sagen können, ist schlicht und ergreifend die Tatsache, dass die Welt für jeden von uns ohne Ausnahme eines schönen Tages sicher untergehen wird. Wir können das dann ohne viel Pathos und sonstige Kinkerlitzchen den individuellen Tod nennen. Der Kulturanthropologe Thomas Macho hat in seinem bereits in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts herausgekommenen hervorragenden Buch Todesmetaphern vom sozialen Tod des Menschen geschrieben. Womit er die in unserer Gesellschaft immer mehr um sich greifende soziale Isolierung von alten Menschen oder sozialen Außenseitern gemeint hat. Aber das wäre schon wieder eine andere Geschichte.

Helmut Schiestl

One Comment

  1. Ob sich das ausgeht mit dem Weltuntergang? Ich meine, es wäre schon spektakulär, wenn das persönliche Ende mit dem kollektiven Weltuntergang zusammenfällt. Vielleicht wäre es auch ein großes Fest, die Menschheit hebt sich auf und beendet ihr Erdendasein. Wir sind alle Energie und könnten frei sein wie das allumfassende Sternenmeer: Shalom – shanti – shanti  à¥

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