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Die 35. Innsbrucker Wochenendgespräche sind Geschichte

Gestern Abend gingen die 35. Innsbrucker Wochenendgespräche mit einer Lesung im ORF-Landesstudio zu Ende. 13 Autorinnen und Autoren (Bodo Hell, Renate Aichinger, Steven Bloom, Peter St. Jungk, Markus Koschuh, Sabine Küchler, Kurt Lanthaler, Dominika Meindl, Tilman Rammstedt, Katharina Riese, Lisa Spalt, Ginka Steinwachs und Götz Bury) hatten sich für drei Tage in Innsbruck eingefunden, um in vier Gesprächsrunden im Proberaum des Tiroler Landestheaters das heurige Arbeitsthema Humor abzuhandeln. Dieses taten sie unter der innovativen Leitung von Bodo Hell, der seinen Fundus an Wissen und Wörtern fast wie einen Abakus abfragte, und es dann wie Spielbälle in die Runde warf, so dass sich die Diskutierenden daran abarbeiten mochten.  Es war ein breites Spektrum vom Jüdischen Witz (Steven Bloom), sprachexperimentellen (Ginka Steinwachs und Lisa Spalt), lustig launigem, Kabarettmäßigen (Koschuh) und konsumkritischen (Götz Bury) , dass die Gäste da präsentierten, darüber witzelten, philosophierten, oder auch einfach nur zum Besten gaben.

 

Den Begriffen Humor: Witz – Satire – Ironie konnten die Autorinnen und Autoren hierbei unter Kurzlesungen aus eigenen Texten und zum teil auch spontan eingebrachten Bonmots, Statements und auch zum Teil auch Erlebtem aus ihrem Arbeitsalltag, illustrieren. Am Freitagabend gab’s dann noch im Bürgersaal  des alten Rathauses eine Kochshow des Deutschen und schon seit längeren in Wien lebenden Götz Bury. Unter dem Titel Das Land, wo Magermilch und falscher Honig fließen backte er Brot bzw. hatte dieses schon vorbereitet, da eine tatsächliche Zubereitung auf offener Feuerstelle im ehrwürdigen Mobiliar des Saales wohl nicht zuträglich gewesen wäre, so beschränkte er sich darauf, dem Publikum zu zeigen, wie man aus Zunder Feuer macht, und teilte hernach Kostproben seines mit Weltliteratur gebackenen Brotes (Robert Musils Mann ohne Eigenschaften musste dafür geopfert werden) aus. Am 21. Mai gibt’s dazu übrigens im artdepot  noch mal Gelegenheit, Götz Bury bei seinen Kochkünsten zu bewundern.

An zwei Abenden (Donnerstag und Samstag) gabendann die teilnehmenden Autorinnen und Autoren im ORF-Landestudio Proben ihres literarischen Schaffens. Auch unser altbekannter Poetryslamer Markus Koschuh – er war übrigens der einzige Tiroler Teilnehmer der heurigen Wochenendgespräche konnte sich wie von ihm ja schon gewohnt gut in Szene setzen. Am Ende der gestrigen Lesung gab es dann noch Blumen für Gisela Holzner, die die Innsbrucker Wochenendgespräche zehn Jahre geleitet hatte und für ihre beiden Nachfolgerinnen, Birgit Holzner und Gabriele Wild.

 

 

 

 

 

 

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artdepot

Helmut Schiestl

2 Comments

  1. Vom Facebookprofil von Markus Kozuh:

     also ich weiß ja nicht, ob das ein statement für oder gegen was war: gestern nach der lesung im orf-kulturhaus steht ein kleines grüppchen, ich mittendrin, am gehsteig. plötzlich macht es "wumm" und ein auto düst davon. ein ei hat einen von uns getroffen. in dem fall den wunderbaren willi pechtl. innsbruck 2012. EIne weltstadt …

     

    weiß wer mehr davon?

    • Das ist ja voll arg. Hab davon nichts mitbekommen, da ich früher gegangen bin.

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