4

Überparteiliche Österreichische Delegation in Istanbul

Der GRÜN-Gemeinderat Mesut Onay, der politische Kabarettist Markus Koschuh, Luca Tschiderer von der Sozialistischen Jugend, die GRÜNE Menschenrechtssprecherin NRin Alev Korun, Sed Burak (ÖGB), Alejandro Boucabeille, Armagan Uludag (Europäisch-Demokratische Föderation) und Laura Kuttner (JUSOS) machten sich von Freitag 14.6.2013 bis Montag 17.6. 2013 vor Ort ein Bild der Lage rund um den Taksim-Platz und den Gezi-Park.

Sie erlebten eine unglaublich erstarkte Zivilgesellschaft, die für ihre demokratischen Rechte, Grundfreiheiten und Menschenrechte eintritt und diese lautstark und friedlich von der Regierung Erdogan einfordert.

Sie führten zahlreiche Interviews unter anderem mit dem Vorsitzenden der Gewerkschaft öffentlicher Dienst (KESK), mit Mitgliedern des türkischen Parlaments, VertreterInnen der TAKSIM-Bewegung sowie zahlreichen Menschen der türkischen Zivilgesellschaft durch.

Die Delegation war Augenzeuge der gewaltsamen Räumung des Taksim-Platzes und des Gezi-Parks.
Die Polizei setzte im Laufe der Proteste Blendgranaten und Tränengas ein, es kam zu mehreren Todesopfern. Verhaftungen wurden von der Polizei mit brutaler Gewalt durchgeführt.

Laut Veranstaltungsankündigung von Markus Koschuh werden Mesut Onay, Luca Tschiderer, Armagan Uludag, Alejandro Boucabeille, Laura Kuttner und er morgen

Donnerstag, 20.6.2013  

ein  Stimmungsbild zur aktuellen Lage in der Türkei, Fotos, Videos sowie einen etwas anderen Beleg für den seitens der türkischen Regierung oftmals ins Spiel gebrachten „ausländischen Einfluss“ präsentieren, das hochaktuell und sehr spannend sein wird.


ÖGB-Saal, ÖGB, Südtiroler Platz 14, 7. stock

19:30

Barbara Tatschl

4 Comments

  1. beides versteht sich – als Bürger von Welt kann man das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden und dem ganzen einen übermoralischen Anstrich verpassen … lächerlich, das ganze …

  2. Nur einige Zeilen zur Information dazu. Die Vortragenden zeigten viele Fotos, die Folgendes dokumentierten:

    Ein "Wunschbaum" als symbolisches Element – ein Baum, der vor Ort mit Zetteln mit Ideen an die Regierung behängt wurde – wurde von der Polizei niedergebrannt – das Verbrennen der Ideen.
    Türkische Medien brachten tagelang nichts über die Proteste, während die Situation sich zunehmend zuspitzte wurde eine Dokumentation über Pinguine im Fernsehen gezeigt – somit wurde der Pinguin ein humoristisches Symbol für DemonstrantInnen.
    Kleine Zeichen der Solidarität waren ganz groß, so wie das solidarische Topfklopfen aus den Fenstern von Wohnungen und auf der Straße, nasse Handtücher wurden aus den Fenstern geworfen als Schutz gegen das auf der Haut und in den Augen brennende Tränengas, das zudem Atemnot verursacht.
    Barrikaden wurden gemeinsam errichtet, damit die Menschen mehr Zeit haben bei einem Polizeieinsatz wegzulaufen und sich in Sicherheit zu bringen.
    Milch wurde in Sprühbehältnisse gefüllt, da es sich als Mittel gegen das Brennen des Tränengases am besten bewährte, die Leute spritzen sie sich gegenseitig ins Gesicht und halfen. 
    Gasmasken und Helme als Schutz gegen Wurfgeschosse wurden auf der Straße verkauft. Menschen trugen zudem Schutz- und Schibrillen um ihre Augen zu schützen, Tücher um den Hals um ihre Atemwege vor dem Gas zu schützen.
    Menschen halfen spontan, z.B. eine Juristin war tagelang auf der Straße, um Menschen, z.B. in Bezug auf zahlreiche Verhaftungen, zu beraten.
    Tränengasgranaten wurden von der Polizei in einen friedlichen Sitzstreik geworfen, um ihn aufzulösen.

    Gruppierungen innerhalb der türkischen Gesellschaft, die in ihren Meinungen und Ansichten in Konkurrenz zueinander stehen, solidarisierten sich. 
    Als der Taksim-Platz und der Gezi-Park geräumt wurde, beschlossen die DemonstrantInnen die umliegenden Parks zu besetzen und wenn diese von der Polizei geräumt werden die nächsten etc.

    Es wurde von einem erstarkten Selbstbewusstsein der Zivilgesellschaft berichtet.


  3. Ebenso informativer wie interessanter Bericht – Danke, Barbara. Und an Sattmann & Joseph: Eure aggressive Kritik bleibt eigentlich ohne inhaltliche Begründung … vielleicht hängen euch die solidarischen Trauben einfach zu hoch?

Schreibe einen Kommentar zu Wiese Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert