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Wenn der Verstand blau macht

Werner Königshofer ist bekannt. Obwohl der Wirkungskreis des FPÖ-Politikers, der bereits in jungen Jahren Anschluss beim RFS (Ring Freiheitlicher Studenten) sowie der schlagenden Burschenschaft Brixia suchte, als begrenzt bezeichnet werden kann, hat sich der Tiroler „Königstiger“ zumindest durch seine hetzerischen Kommentare einen Namen gemacht.

 

Die Lust, die er meint…

 

Im aktuellen „Tigerkommentar vom 8. Mai 2011“ (zu finden auf seiner Homepage, rechts außen) widmet sich der schreibaffine Nationalratsabgeordnete ganz den Müttern, also jenen Menschen, „die für die Kinderstube verantwortlich zeichnen“. Im Unterschied zu den weniger ehrbaren Bürgerinnen dieses Landes, leisten diese, so Königshofer weiter, damit nämlich „den größten Dienst für ihr Volk und deshalb gebührt ihnen auch alle Achtung und Ehre“.

 

Dass der verkaufsträchtige Muttertag, der all das so schön „nach außen hin symbolisieren“ soll, „immer mehr vom internationalen Frauentag verdrängt“ wird, beobachtet Königshofer, dem das dienstbeflissene Gebären für Volk und Vaterland sehr am Herzen zu liegen scheint, jedoch mit großer Sorge. Denn „die Frau“, sinniert der freiheitliche Politiker auf Linie weiter, „wird in der veröffentlichten Meinung zur Gegenspielerin des Mannes, zur gleichgemachten Konkurrenz“.

 

Werner Königshofer, dem die Furcht vor einer ernst gemeinten Gleichstellungspolitik am gestrigen Muttertag wohl die Feder führte, prangert schließlich an, was in seinen Kreisen gemeinhin unter Gendermainstreaming verstanden wird: „Die geschlechterlose Gesellschaft, ohne Buben und Mädchen, ohne Fräuleins, ohne Männer und Frauen und ohne Damen und Herren, eine lustlose und immer weniger werdende Menschenmenge, zum Aussterben verurteilt. Das ist die Ideologie der Linken“.

 

Freiheitlicher der er ist, gibt sich Königshofer seinen bizarren Ängsten stets unter den Augen einer breiten Öffentlichkeit hin, um diese erst zu schüren und kurz darauf zum Marsch zu blasen. Was es in seiner schönen alten Welt braucht, umschreibt er mit Floskeln wie der „Vitalität der Geschlechter, ihre Anziehung und Ergänzung“. Was er damit meint, sind „Männer, die sich ihrer Rolle und Aufgabe in Volk und Gemeinschaft bewußt sind“. Ach ja, und Mütter.

 

Link: www.koenigstiger.at

 

Isabella Krainer

5 Comments

    • Gibt es eigentlich einen Fachbegriff für dieses quasineurotische Ewig-Gestrige der blauen Fraktion? Vielleicht Retro-Fetischismus? Der Königstiger sollte sich vielleicht mal über den Ursprung des Muttertags in Österreich informieren: http://de.wikipedia.org/wiki/Marianne_Hainisch

      Obwohl,  Tiger sind ja allgemein eher fürs Jagen als fürs Denken bekannt … und Panzer eher fürs Drüberfahren als für reflektierte Auseinandersetzungen.

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