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Tunnel nach Schilda

Der Brennerbasistunnel ist es zwar noch nicht, aber ein kleiner Tunnel wird schon mal gegraben. Da wird noch im Bund herumverhandelt, die Kompetenzen aneinander zu- und vorbeigespielt, die einen reden von Jahrhundertchance für die verkehrsgeplagte Bevölkerung des Wipptales, die anderen vom einem drohenden Milliardengrab.

Da beginnt man bereits in einem Seitental des Wipptales mit dem Graben eines Zulauftunnels, verlegt Trinkwasserleitungen und ein Kleinkraftwerk für eben diesen Bau, so als wäre alles schon entschieden. Oder will man damit nur vollendete Tatsachen schaffen? Auf Kosten der Steuerzahlerin / des Steuerzahlers natürlich. Und nicht zuletzt auf Kosten der Umwelt, wird doch ein schönes Seitental zumindest auf mehrere Jahre hin zerstört oder fürs Wandern unbenutzbar gemacht.

Und was, wenn der Tunnel doch nicht gebaut wird, weil zu teuer, die globale Finanzlage derzeit zu unsicher? Da haben wir halt wenigstens einen kleinen Tunnel. Den können wir dann ja für was anderes benützen. Erlebnistourismus vielleicht, Tunnelwandern oder so was. Da wird uns schon noch was einfallen.

http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/Tirol/2301708-2/tunnelbauer-haben-ab-sofort-steinach-im-visier.csp

Helmut Schiestl

3 Comments

  1. …ich versteh die Aufregung nicht. Dieses Vorgehen hat in Österreich Tradition – erst bauen, dann schauen!

  2. Hier scheint der Riss quer durch die Parteien und politischen Lager zu gehen – „Milliardengrab“ klagen die einen, „Zukunftsprojekt“ jubeln die anderen. Mir ist auch nicht ganz klar, warum die Grünen dagegen sind … ist Schiene nicht besser als noch mehr Transit? Andererseits sind solche Mega-Projekte eh immer Spielball verschiedener Lobbys. Am Ende zahlen wir Milliarden fürs sprichwörtliche Loch (im Berg).

  3. Der Verfasser bringt es genau auf den Punkt und erfindet nebenbei eine neue Trendsportart: genial!

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