4

Platz da, Innsbruck!

Im Herzen der Altstadt und nur wenige Meter vom Goldenen Dachl entfernt liegt der Innenhof der Claudiana. Was ein lauschiges Kleinod sein könnte, entpuppt sich beim Lokalaugenschein als ziemlich abgeratzter Hinterhof.

 

Wer sich vom Trubel der Altstadt erholen möchte, könnte hier eine kleine Oase vorfinden. Der Innenhof der Claudiana lässt Geschichte lebendig werden – und ist außerdem der Hintereingang zum Stadtarchiv. Leider ist der Platz selbst sehr heruntergekommen. Der massive Brunnen war wohl schon lange nicht mehr in Betrieb. In der geschätzte fünf Zentimeter hohen Brühe befinden sich neben einer leeren  Zigarettenpackung auch zahlreiche Stummel auf Tauchstation.

 

Die fleckige Mauer hat sicher schon bessere Zeiten gesehen – ebenso wie der Rasen, wenn man die paar traurigen Grasbüschel so nennen möchte. Eigentlich nur noch trauriger ist die Tatsache, dass mitten in Innsbruck ein – eigentlich wunderschöner – öffentlich zugänglicher Hof so verkommt. Es würde bestimmt nicht viel kosten und hier könnte ein schöner und einladender Platz entstehen. 



Andreas Wiesinger

4 Comments

  1. Schade, dass da im Herzen Innsbrucks eine schöne Oase so verfällt. Andererseits ist sie vielleicht auch nur ein Zeichen des allgemeinen Verfalls, den man überall sehen könnte wenn nichts dagegen unternommen wird – unsere eigenen Körper natürlich nicht ausgenommen! Waschen und rasieren wir uns nicht jeden Tag und putzen uns die Zähne, was sind wir dann noch!  Und irgendwie gefallen mir solche Orte oft auch wieder, vor allem wenn sie nicht zehn Meter gegen den Wind stinken. Habe heute Nachmittag in einer Kirche ein schönes von Spinnweben umflortes – um nicht zu sagen: eingewebtes – Kirchengitter fotografiert. Einfach schön!

  2. is der brunnen dort nicht ein teil des alten brunnens vom früheren sparkassenplatz? den lässt man jetzt einfach so vergammeln. und auch ansonsten sehr triste für einen eingang ins stadtarchiv …

  3. Bitte lasst`s den Ort so wie er ist und nit weitersagen wo er genau sich befindet. Ich kenn diesen Fleck der Kontemplation nämlich als romantische Ruheoase ohne Tourismusverseuchung. Habe dort so manches Gedicht erdacht und gelesen im Beisein einer Fleischkäsesemmel mit Krensenf.

    Drum …pssst… nix weitererzählen, sonst erfährt diese letzte Zufluchtstätte das gleiche Schicksal wie der Himalaja: hätte der Depp Messner den damals nicht so bekannt gemacht, bräuchte man jetzt nicht unzählige Sherpas, die ihn (den Himalaja) vom Wohlstandsmüll der Freizeitgipfelstürmerarschgeigen befreien müssten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert