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Novemberpogrom: Gedenken heißt Verpflichtung

In wenigen Tagen jährt sich das Novemberpogrom 1938 zum 75. Mal: Jüdische MitbürgerInnen wurden misshandelt und ermordet, ihre Wohnhäuser, Geschäfte und Synagogen zerstört. Innsbruck war im Verhältnis zu seiner Bevölkerungszahl und zur Größe der jüdischen Gemeinde einer der blutigsten Schauplätze. Richard Berger, Wilhelm Bauer und Richard Graubart wurden ermordet und viele weitere schwer verletzt.

Unter www.novemberpogrom1938.at/ findet ihr viele Informationen über dieses dunkle Kapitel der Stadtgeschichte. In den nächsten Tagen finden einige Gedenkveranstaltungen zum Novemberpogrom statt. Das Gedenken ist uns Mahnung und Auftrag zu gleich: Nie wieder Faschismus, Nationalismus und Rassenwahn – für Demokratie, Menschenrechte und Zivilcourage!

SAMSTAG, 9. NOVEMBER 2013

Gedenken Reichspogrom in Innsbruck 9. November 1938

17.30 Uhr – Jüdischer Friedhof im Städtischen Westfriedhof

Zugang über Südportal – Südring, Egger-Lienz-Straße

Begrüßung und Moderation:  Helmut Muigg (Vorsitzender der Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen)

Texte und Rezitationen:  GRin SOPHIA REISECKER

Ansprachen

MARKUS KOSCHUH und  CHRISTINE OPPITZ-PLÖRER, die Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Innsbruck

Das Gedenken wird musikalisch umrahmt mit Klezmermusik, vorgetragen von Julia Schumacher-Fritz und Bernhard Fuchsberger, und antifaschistischen Liedern, vorgetragen vom Roten Singkreis

18.15 Uhr Schweigemarsch

zum Kaddish der Israelitischen Kultusge­meinde, Landhausplatz. Route: Fischerstraße – Andreas-Hofer-Straße – Anichstraße – Maria-Theresien- Straße – Meraner Straße – Wilhelm-Greil-Straße – Landhausplatz


SONNTAG, 10. NOVEMBER 2013


Antifaschistischer Spaziergang
in Innsbruck

15.00 Uhr – Treffpunkt Synagoge in Innsbruck, Sillgasse 15

Leitung: Marko Miloradovic

In einer kombinierten Busfahrt mit Spaziergängen werden ver­schiedene Stätten der Reichspogromnacht in Kranebitten, Saggen, Innenstadt und Wilten besucht.

Der antifaschistische Spaziergang endet um 16.30 Uhr vor dem Denkmal der schlagenden Verbindung SUEVIA im Städtischen West­friedhof. „An diesem Denkmal klebt Blut!“. Vor diesem Denk­mal wird eine Vertreterin der Jugendorganisationen sprechen.

Anmeldung erforderlich: Renner-Institut, 0512 / 5366 12

Sozialdemokratische Freiheitskämpfer/Innen, Gewerkschaftsjugend, Jusos, Junge Generation, Aktion Kritischer Schüler/Innen, Spö Dreiheiligen, Spö Innsbruck, Renner-Institut Tirol

Redaktion

6 Comments

  1. Und manche der Mörder werden von ihren geistigen Nachfolgern bis heute verehrt: http://www.tt.com/panorama/gesellschaft/7416819-91/der-m%C3%B6rder-soll-beim-namen-genannt-werden.csp 

    Eine weitere Veranstaltung: Gedenkstunde an der Universität 
    am Dienstag, 12. November um 19 Uhr gibt es in der Aula des Universitätshauptgebäudes, Innrain 52, eine Gedenkveranstaltung „Innsbruck im November 1938“ mit einer Lesung aus dem Buch „Die zweite Fremde“ von C.W. Bauer.

  2. passt nicht so ganz 100%ig zum thema aber vor kurzem habe ich mal zufällig im Rahmen von zdf history "die wahren inglorious basterds"  gesehen. Nur die wenigsten (inklusive mir) wussten, dass diese geschichte auf wahren gegebenheiten beruht die hier in Tirol und Innsbruck stattfanden.

    Ganz stille Helden denen nie wirklich gedacht und gedankt wurde. Fred Mayer haben wir nach Angaben der Amerikaner zu verdanken, dass die Kommandanten der Wehrmacht 1945 friedlich den Rückzug aus Innsbruck angetreten haben und er so die Stadt vor der Zerstörung als auch viele Menschen vor dem Tode bewahrt hat.

  3. … und 2013 müssen die Juden dafür herhalten, dass die paar Sozialdemokraten ihre Reste von Gesinnung spazieren führen können.
    Scheinheilige.


  4. In solchene "Gedenken wir"-Attitüden will frau sich nicht einmischen.
    Was mir auffällt, ist das sehr stylishe Plakat und der Fehlgriff beim Foto – da zeigt sich, dass hier ZeitGenossInnen das "Gefühl" für die Sache fehlt.
    Steine, die Fenster und Köpfe zertrümmern, sehen anders aus – das kann ein (vielkopiertes) Eso-Bild nicht wiedergeben.
    Insofern liegt "Toni" nicht ganz falsch mit der Einschätzung, hier werde nicht "gedacht", sondern Kasten vergewissern sich gegenseitig, dass sie die Besseren sind.
    Nicht die Guten.

  5. @ Suzy: So schlecht ist das Foto nicht gewählt. Im jüdischen Glauben dienen Steine als das was bei uns der  Blumenschmuck ist. Ein kleines Zeichen, dass jemand an die Toten denkt. 

  6. 1)  Die Steine sind der grabschmuck der gläubigen Juden und Jüdinnen. Was ist da unpassend? 
    2)  bei aller Liebe zum hauen auf die Sozialdemokratie. Die machen seit knapp zwei Jahrzehnten diese Gedenkveranstaltungen und dies als einzige Partei in innsbruck. Wahrscheinlich nie dabei gewesen. Aber schön, dass "die Juden herhalten" müssen. BullS. 

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