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Innsbrucker Wahl-krämpfe

schwarze wahlpropaganda: muss/darf das sein oder muss man/frau sich echt jeden schei… gefallen lassen?

 

dass derzeit wahlpropaganda aller innsbrucker parteien und ihrer anhängsel-listen mein (reales) postfach füllt, habe ich wohl oder übel zur kenntnis genommen. die övp hat es aber heute geschafft, mich zum handeln in form des schreibens dieses protesttextes zu bringen: in meinem briefkasten fand sich eine 16-seitige övp-farb-werbebroschüre, persönlich an mich andressiert, in der sich die kandidaten des övp-wirtschaftsbundes seitenweise vorstellen.

 

ich bin weder mitglied der övp oder des övp-wirtschaftsbundes, noch in einem schwarzen netzwerk, freundes- oder sonstigem dunstkreis. wieso bekomme ich trotzdem persönlich adressierte wahlpropaganda (siehe bild-faksimile)?

 

hat da etwa die wirtschaftskammer (die sich ja gerne als filiale der övp versteht!) meine daten an die övp weitergespielt? und: ist das überhaupt legal – stichwort datenschutz? und wenn schon: muss man und frau sich tatsächlich jede propaganda-attacke gefallen lassen? ich will jedenfalls nicht in övp-wählerkarteien und evidenzen abgespeichert sein, habe aber auch keine lust, mich aktiv (etwa durch beschwerde-anruf in der övp) gegen diese ungustiöse art der persönlichen vereinnahmung durch eine partei zu wehren!

 

eine zuschrift von josef g. petto (alias W. Giuliani)

 

 

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6 Comments

  1. http://www.rtr.at

    Die Damen und Herren der Regulierungsbehörte kümmern sich gerne um diese Dinge. Wenn das stimmt wäre es wichtig, dass das vor der Wahl bekannt wird. Die Leute sollen schließlich wissen, mit welchen Mitteln die zur Wahl stehenden arbeiten…

    Ich frage mich, was der "Liberale" Kogler dazu sagen würde… :p

    • Van Staa hat ja auch nie in Innsbruck gewohnt.

      So ein Wohnsitz außerhalb hat ja auch Vorteile. Man kann anrichten was man will und spürts nicht am eigenen Leib

  2. Das ist schon arg (wobei ich den Versand von Briefen und Comics durch die FPÖ vor ein paar Jahren, gezielt an Jungwähler in ganz Österreich, noch viel ärger fand), aber die Wirtschaftskammer muss damit nicht unbedingt was zu tun haben. Zum Beispiel heißt es in § 27 (1) der Innsbrucker Wahlordnung 2011: „Die Stadt hat den Gemeinderatsparteien auf deren Verlangen eine Ausfertigung der Wählerverzeichnisse unverzüglich […] kostenlos auszufolgen.“ Ich vermute mal, dass da Namen und Adressen drinstehen.

    • du hast prinzipiell nicht unrecht, michael, die parteien können soszusagen das wählerInnenverzeichnis "kaufen". aber: in meinem haushalt leben auch andere wahlberechtigte personen, die haben von der övp bisher nix bekommen, und schon gar keine persönlich adressierte zusendung vom övp-wirtschaftsbund oder einer anderen schwarzen teilorganisationen. ich allerdings bin seit kurzer zeit aus beruflichen gründen (zwangsweise!) mitglied der wirtschaftskammer  und als "jungunternehmer" vermeintlich potentielles övp-wählerklientel – die ganze aktion fällt also sichtlich eindeutig unter das schlagwort "övp-kammer-filz".

  3.  Die Wirtschaftskammer will auch nichts gegen Werbung unternehmen die trotz Aufkleber eingeworfen wird.

    Diese Schilder werden konsequent ignoriert und trotzdem müsste man selbst eine Klage einreichen obwohl es nicht nur Einzelfälle sind.

    Mit der Werbung machen private Firmen Profite und die Wirtschaftskammer scheint nichts gegen das illegitime Verhalten zu haben. Ich zweifle die Unabhängigkeit dieser Kammer also stark an.
    sad times-wenn Profit die Menschen regiert…

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