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Apriori verdächtig

Ich finde Geiz nicht geil und blöd bin ich auch nicht. Und fühle mich außerdem schon etwas (Pardon!) verarscht, wenn ich konsumfreudig und -willig Geld gegen DVDs, CDs und andere feine Dinge eintauschen möhte, aber schon vor Betreten eines Geschäfts als grundsätzlich verdächtig gelte, nur weil ich einen Rucksack oder eine etwas größere Tasche bei mir trage. Bei der Information am Eingang geht es schon los. „Benützen Sie bitte unsere Schließfächer!“ Und wenn die voll sind? „Dann lassen Sie ihre Tasche bei mir.“ Ja, sicher, schön hinter dem Infotresen am Boden. Beanspruchen Saturn und MediaMarkt ernsthaft einen Vertrauensvorschuss für sich, den sie Ihren KundInnen, von denen sie leben, umgekehrt nicht geben wollen? Und wird, wer nichts Böses will, auch automatisch kein Problem damit haben? Naja, ich habe eines, andere, die ich kenne, übrigens auch. Apriori verdächtigen wollen wir uns nämlich nicht lassen. Denn wie soll bitteschön noch der konsumselige Glücksrausch entstehen, wenn es schon vor dem Bezahlen kriselt??? Und noch eine Kleinigkeit: Falls ich je bei MediaMarkt an der Kassa auf Nachfrage meine Postleitzahl angegeben habe, dann nur, weil ich den Angestellten die Unannehmlichkeit einer für sie überflüssigen Verlegenheitsdiskussion ersparen wollte. Immerhin ist es nach dem Bezahlen immer schön ruhig. Da will niemand mehr etwas. Nur wir, denen das alles gar nicht so schmeckt, kaufen, wenn schon nicht konsequent woanders, anderswo zumindest relaxter und entspannter ein.

Martin Varano

One Comment

  1.  Wenn der Staat seine Bürger(innen) unter Generalverdacht stellt (Stichwort: Vorratsdatenspeicherung) – muss das für die Wirtschaft auch erlaubt sein. Liest du keine Zeitungen?? Der Terrorismus ist überall und Ãœberwachung kann Menschenleben schützen. Ich plädiere für Transplat-Kameras in und für jedermensch: Denn sicher ist sicher! 

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