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Wahl der Qual 2013

In fünf Wochen wählen wir und diesmal stehen bundesweit neun Listen zur Auswahl. Das politische Spektrum reicht von nazional bis kommunistisch, trotzdem wissen viele noch nicht, wen sie wählen sollen.

Die Wahlkabine ist eine wirklich tolle Orientierungshilfe, für alle, die ihr Stimmrecht wahrnehmen wollen. Bekanntlich ist es einfach blöd, nicht zur Wahl zu gehen – und sich dann darüber zu beschweren, dass die Parteien schlechte Entscheidungen treffen.

Keine Wahlempfehlung, sondern Orientierung
Die Wahlkabine gibt keine Wahlempfehlung ab, sondern vergleicht die Wahlprogramme der antretenden Parteien. Anhand von 25 Fragen, die ihr als weniger bis sehr wichtig bestimmen könnt, wird ermittelt, wie sehr eure eigenen Ansichten mit den jeweiligen Parteien übereinstimmen.

Viele posten ihre Ergebnisse gleich auf Facebook. Eine befreundete Gemeinderätin der SPÖ hat sich öffentlich darüber gewundert, dass Grüne, KPÖ, Piraten und Neos bei ihr vor der SPÖ liegen. Meine Empfehlung: Stöbert ein bisschen in Wahlkabine.at und ihr werdet sehen, wie sehr Rhetorik und Image der Parteien von ihren eigentlichen Forderungen abweichen.

Link
www.wahlkabine.at/


Andreas Wiesinger

4 Comments

  1. Frage:
    Kann mir jemand einen Tipp geben, wo ich in Innsbruck (und Umgebung) einen zeitlos eleganten Herrenanzug kaufen oder schneidern lassen kann.
    Danke für eure Bemühungen.


  2. Du kannst natürlich auch andere für bzw. über dich entscheiden lassen, Gaston. Die Aus-Wahl reicht von links bis rechtsextrem und es treten auch Parteien an, die noch nie im Parlament vertreten waren. Diesmal ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass SPÖVP ihre Mehrheit verspielen … aber wenn die Unzufriedenen alle zuhause bleiben, bleibt alles beim Alten. Hauptsache, jammern und nie etwas ändern – tu felix Austria …

    • Irre finde ich, wie heutzutage Nichtwählen gleichbedeutend mit Nichtstun ist, wie man sich also veränderndes Engagement nur noch so vorstellen kann, dass man mit einem Kreuzerl für ein paar Jahre sämtliche Macht über fällige Entscheidungen, die auch einen selbst betreffen, an irgendwelche Leute delegiert, die nach ihrer famosen "Gewissensfreiheit" entscheiden dürfen. Und so ein Theater gilt dann als politische Aktivität, mehr noch: als im Endeffekt die einzig mögliche oder wenigstens die wichtigste. Da hat die bürgerliche Demokratie ganze Arbeit geleistet.

      Zu kurz kommt dabei selbstverständlich auch der *Inhalt* der eigenen Wahl, jetzt mal abstrahiert von konkreten Wahlversprechen, nämlich die Frage, wozu man eigentlich eine Partei wählt und was diese Partei im Staat zu tun hat. Kurz: Die Frage nach Sinn und Zweck dieses Systems. Das ist nämlich überhaupt nicht so offen und variabel, wie es idealistische Demokraten gerne hätten. Parteien ordnen sich einem Staatszweck unter und wollen diesem auf unterschiedliche Weise gerecht werden. Über seine Stimme ordnet sich auch das Individuum dem Staatszweck unter, auch wenn es sich individuell etwas für sich selbst Vorteilhaftes davon erhoffen (!) mag.

      Aber solange dieser rätselhafte Wahlfetisch (du hast es ja selber gerade demonstriert: du gehst nicht wählen, das muss natürlich heißen, du jammerst nur und wirst nie etwas ändern!) fortbesteht, sehe ich wenig Hoffnung, dass sich die Leute mal mit Grundsätzlicherem auseinandersetzen als mit Wahlprogrammen, die in der Regel das Papier nicht wert sind, auf dem sie stehen. 

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