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Staatsfeiertagsimpressionen

Spaziere durch die feiertäglich gestimmte Stadt. Am Landhausplatz ein großes Trara, das Land präsentiert sich von seiner funktionsmäßigsten Seite: Hilfsorganisationen und Traditionsverbände lassen einen glauben, dass ohnehin alles in bester Ordung ist. Die Blasmusik spielt feinsten (Bauern)Jazz und die Flieger graben sich silberpfeilig ins schönste Himmelsblau mit Lärm und Getöse.

Vor dem alten Landhaus hat einer oder eine ein Protestcamp errichtet, mit vielen Büchern über die Korruption im Land. Die Agrargemeinen sind jetzt grün gemein und verteilen Äpfel gleich nebenan. Und in der Altstadt singt ein Kinderchor ein Lied in englischer Sprache, und gleich sagt einer im Vorbeigehen zu seiner Begleiterin, "ich versteh nicht, warum die Englisch singen, wenn wir Nationalfeiertag haben …"

Die Fahnen flattern froh im Wind, aber das haben sie wohl schon immer gern getan.

Helmut Schiestl

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