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Look inn from the outside Pt.7 – Sophia Brown

Ich kenne die Sophia mittlerweile seit einigen Jahren. Ich hatte das Vergnügen, sie und den Gottfried, mittlerweile bei GoTV, bei einem Konzert ihrer damaligen Band Jellybeat kennenzulernen (der Gottfried ist immer noch bei Jellybeat, empfehlenswertes neues Material by the way!) Damals trat Sophia in einem Tülltraumkleid auf und verewigte sich anschließend backstage im Weekender Club, das waren good times for sure!

Die Fotos stammen aus meinem Archiv…back in the days 😉 – bis auf das von Sophia im roten Rock, das ist eine aktuelle Aufnahme von Sophia Brown.

 

Und obwohl wir nun älter sind, lassen wir uns unsere adoleszenten kreativen Aufschreie  nicht nehmen. Wir bloggen etwa beide auf www.stylishkidsinriot.com. Und auch wenn sich Sophia von der DJane Picky Bitch in die erwachsene Version Sophia Brown entwickelte, begleitet sie ihre sprudelnde Slutenergie, wo immer sie ist.  Hier nun sprudeln aus ihr Gedanken zu Innsbruck:

 

– Wie oft und warum warst du Innsbruck?

Ich war so eine handvoll Mal in Innsbruck, meistens zum Auflegen oder spielen mit meiner Ex-Band (Jellybeat). Oh warte, einmal war ich auch da, als ich dringend Geld brauchte, da hab ich 2 Tage lang in einem Einkaufszentrum in der Innenstadt Jonglierbälle für eine große Tiefkühlkost-Firma verteilt. Dazu musste ich ein T-Shirt tragen, auf dem stand „Freches Früchtchen“, ziemlich erniedrigend…

– Hast du Lieblingsorte in IBK?

Natürlich mag ich den Weekender Club, die dazugehörige Bandwohnung ;), leider muss ich gestehen habe ich noch nicht so viel gesehen von der Stadt, aber die Naturkulisse, wenn man mitten in der Stadt steht ist sehr beeindruckend und einzigartig! Aber ich kann ja noch mal wiederkommen…
Wie hast du die Kulturszene hier wahrgenommen, als du da warst?

Das was ich vor Ort und aus der Ferne mitbekommen habe, wirkt sehr engagiert, wohl relativ übersichtlich, aber es  ist ja auch keine Millionenstadt. Ich finde es prinzipiell immer fantastisch wenn Leute etwas auf die Beine stellen und Leben in die Bude bringen!
Gibt es in Innsbruck deiner Meinung nach einen gewissen Style, der  dominiert?

Das kann ich nicht wirklich beurteilen, dafür kenn ich mich zu wenig aus, die Innsbrucker, die ich kenne (die aber nicht mehr dort wohnen) zeichnen sich durch einen furchtlosen, urbanen Hottentotten-Style aus. Exquisit, kann ich da nur sagen. Und sehr sexy…
Dein Image hat was von Lady-Gaga, nur, dass du im Untergrund schon vor ihrem Mainstreamerfolg eine Bitch von Beruf warst!? 😉 „Picky Bitch“, Tigeress, deine sexlastigen Texte auf dem „Wie die Zucht so die Frucht“-Blog und in der gleichnamigen Fanzine…Kannst du in deinen Worten deinen Werdegang zur Art Bitch, aus aktuellem Anlass sag ich mal Slut dazu, darlegen?  

Holla, der Lady-Gaga-Vergleich ist momentan wohl unvermeidlich, wenn man weiblich, tendenziell extrovertiert und kreativ tätig ist. Sie hat sich nur überall das Beste zusammengesucht. Talent borrows – genius steals.

Der DJ-Name „Picky Bitch“ ist nur aus Zugzwang entstanden, weil ich schnell einen Solo-DJ-Namen brauchte und im Fernsehen lief „MTV Next“ und da war ein sehr wählerisches Mädel, das immer alle Kandidaten „genextet“ hat und dann haben die Typen über sie abgelästert :“ She’s such a Picky Bitch!“ und da auch ich einen gewissen Anspruch bei der Männerwahl habe, fand ich das passend und lustig. Ich empfinde mich selbst eigentlich gar nicht als so ne Hardcore-Emanze, die sich unbedingt SLUT auf die Stirn pinseln muss, aber je älter ich werde, desto mehr merke ich wie wichtig mir doch gewisse emazipatorische Grundprinzipien sind, ich hab sie einfach verinnerlicht, deshalb denke ich immer man muss nicht mehr soviel drüber reden, was leider nur begrenzt stimmt (Vermutlich ist das meinem angeborenen Penisneid zuzuschreiben, ich denke immer heimlich ich wär ein Mann…)
Das mit den Sex-Themen (über die ich in meinen Kolumnen für das Volume Magazin schreibe) ist mir schon ein Bedürfnis, da als Frau offen drüber zu schreiben, überall wird das so ausgetrampelt und dann gibt es doch immer wieder Frauen, die sich nicht trauen zu sagen: “ Machs mir bitte so, so hab ich es am Liebsten!“ sondern  lieber simulieren (ganz überspitzt jetzt formuliert). Da herrscht immer noch Rede- bzw. Schreibebedarf..
Übrigens habe ich meinen DJ-Namen mittlerweile in Sophia Brown geändert, ich bin ein bisschen erwachsen geworden…
Was hälst du von den weltweit stattfindenden Slutwalk-Protestmärschen? Glaubst du, dass so etwas auch in Innsbruck funktionieren könnte?

Ich finde, dass Slut Walk eine gute Initiative darstellt, schon allein aus dem Grund, weil wir oft vergessen wie viel unsere Mütter und Großmütter für das getan haben, was wir heute leben.
Das ist ja alles noch nicht so lange her und mit dem Status Quo der Gleichberechtigung in der Realität sollte sich keiner von uns zufrieden geben.
Klar, wieso sollte das in Innsbruck nicht funktionieren. Es wird vielleicht keine Facebook-Einladung mit 1.412 teilnehmenden Gästen geben wie in Berlin, aber der Wille zählt, immer und überall! Eine Stellung zu beziehen ist der erste Schritt um etwas zu verändern!
Welche Projekte hast du derzeit am Start?

Neben meiner Tätigkeit als freie Journalistin lege ich solo und mit meiner charmanten Kollegin A.C.Casey unter dem Namen TIGERESS auf (http://tigeressdjs.tumblr.com),
habe ein neues Musikprojekt, das noch im Strampelanzug steckt, wir sind ein Duo, heißen THE COMEDIAN und arbeiten momentan an einem Demo plus spielen erste Konzerte, hier ein erster Eindruck: http://www.youtube.com/watch?v=yG96YAtIr04
(Wie gesagt, ich bin erwachsen geworden…)
und….ich arbeite an einem noch geheimen Blog, der bald das Licht der Welt erblicken wird und…ich schreibe ein Buch. Du siehst, ich strebe die Weltherrschaft an

 

Danke für das Gespräch 🙂 Innsbruck würde sich freuen, wenn du kommen und die Slutwalk-Szene etwas aufmischen würdest!

 

Fotos von Christina Riot und Sophia Brown

 

 

Link:

www.volume.at

www.slutwalks.net




Christina Burger

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