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The Inn´side Story: Mother´s Cake auf der Flucht? Identität gesucht – nicht das Talent!

Silhouetten der Vergangenheit?

Wer sind die Jungs mit über zwölfhundert Likes auf Facebook, mindestens ein Zehntel spricht darüber und die ganze inn´side Szene erwartet dabei mit großer Spannung Freitag den 13. … Ich meine, jeder bedeckt sich gerne Nachts vor dem Schlafengehen mit Erinnerungen, wie alten Songs oder Fotos, um nicht zuletzt dem Bild des klassisch morbiden, FPÖ hassenden und Armin Wolf liebenden jungen Österreichers gerecht zu werden. Aaaach…. Richtig kuschlig, so etwas. Da wärmt´s einem ja gleich den ganzen Brustkorb. Lecker. Halt! Wieder zu kurz gedacht! Den Kuchen aus Arzl im Pitztal bzw. aus Stuttgart geht es mehr um „nicht so werden, wie wir nie gewesen sind…“ – sagt Jan Haußels, Schlagzeuger und so etwas wie ihr Pressesprecher.

Nun, was heißt das? Keine Verträge bei Major-Labels unterzeichnen, die ohnehin nur die Seele der Kreativität am Schwarzmarkt der Progressivrock-Industrie zum Nachmittagstee mit Kuchen verzehren würden. Wieder lecker, ein wenig zumindest.

Nein, die Cakes wollen sogar unabhängig sein und auch, dass ihre Hörer die CD´s illegal verbreiten – wo hat man schon diese Legitimität? Da würde schon die reine Massenverbreitung Spass machen, auch wenn nur aus dem Grund, dass es legal ist…

Nach dem Sieg beim österreichischen Local Hero Bandcontest und der Zweitplatzierung beim Europafinale in Ungarn, diverser Awards für die besondere künstlerische Begabung, einem Videoauftritt mit Interview zu Gast bei GoTV geben sie endlich den Termin zu ihrer CD-Pre-Release-Party bekannt. Eine noch nicht ganz begriffene Symbolik hinter Freitag, dem 13. April – wie immer aber ist eine unvergessliche Bühnenperformance mit allem Drum und Dran zu erwarten.

Die Gigs in Innsbruck sind nicht zuletzt durch die viele Arbeit im Studio in Wien zu einer Rarität geworden. Die hiesigen Fans fahren im Kollektiv auch immer wieder gerne in die Bundeshauptstadt, wenn eben mal nicht im Treibhaus, Propolis oder der Kultur-Bäckerei gespielt wird. Mann und Frau, dick, dünn, schön, schöner, allesamt möchten sie noch sehen, denn sobald die großen Medien beginnen zu berichten, kosten Tickets eh wieder 20 Euro aufwärts und dann war´s das schon mit „lässig-locker, halli-galli; heut geh´ ich Mutters-Kuchen Konzert im Turm“.

Auf den Spuren von Brainwashed?

Immer wieder stellen sich sehr allwissende Partygäste die Frage (wenn überhaupt); ob und wenn, ja, wie, was, wo, warum Brainwashed und wieso eigentlich nicht…?!

In Fakt, Brainwashed gibt’s nicht mehr! Übrig blieben das alt vertraute Duo aus dem Sänger und Gitarrist Yves, ehemals Chrysler, dem Bassisten Benni, für die meisten immer noch Strawanzl und mit von der Partie, der „schwäbische Neuzugang“ Jan- unerlässlich im westösterreichischen Schlagzeugtrubel, wie einige meinen.

Sucht nach dem Unverständnis

Zum letzten Mal im Bogenlokal PlanB zu Gast trumpften die Innsbrucker ordentlich nach alter Manier auf. Lang ersehnte Intimität mit dem Tiroler Publikum verpackt in einer nicht ganz untollpatschigen Performance, als logische Konsequenz der vielen Studiotage in Wien. „Wir stehen aber drauf…“, hieß es bevor es losging und vorallem nach dem Gig. Es scheint als liebten die hiesigen Fans bei übervollem Haus ihre Cakes, wie man damals mit 15 Nirvana liebte. Jedes Verspielen eine Hommage an die Nähe und Gelassenheit dem Publikum gegenüber – einfach geil und unverfälscht!

Was nun?

Na ja, derzeit wird ihre CD mit circa einstündiger Spielzeit in Wien unter besonderer Beobachtung gemastert. Nicht nur der Eine oder Andere Starproducer hat mitgehört und gesprochen, sondern auch die The Mars Volta – Fans dürfen sich auf ein geniales Featuring freuen.

Bei freiem Eintritt am „Frei.(Ein.Tritt).Tag“ dings-bums dem 13.04. im Treibhaus.

 Live´n Loud

Wer bisher noch nie davon gehört hat oder einfach zu faul war, sich die Mühe in die Kultur-Bäckerei zu machen, hat eben die wohl für eine Band intimste Akustik-Sessions des Jahres versäumt. Mit großem Erfolg hat Hoster „In That Little Town“ Mother´s Cake zwei ihrer neuen Songs live performen lassen. Diese köstliche Vorspeise findet ihr auf youtube.com – Mother´s Cake.

 

Stimmen der Anderen: Defektur statt Rezeptur: „Alls zamm haun und passt scho!“

Das internationale Musikmagazin Salt & Pepper spricht im Zusammenhang mit Mother´s Cake von einer Brise Funkrock, ein paar Esslöffel Progressive und gegenwärtigem Irrsinn leicht unterrührt von perfider Melancholie. Resümee: Wenn es so weiter geht werden die drei Stück Kuchen aus dem Alpenland dem Bergvolk Österreich schon sehr bald den Rücken zukehren.

Wer sich also am Freitag nicht blicken lässt, mag selbst Schuld sein und nicht die Anderen nachher anmeckern oder bei jemandem gar eine ihrer CD´s mitgehen lassen, weil man eben keine hat… Gut, in Notfällen tut das, es wird sich keiner beschweren, versprochen! – Auch über die sich in den Samstagmorgen mündende Nacht …

Mehr Infos findet ihr unter: www.motherscake.com

oder: www.youtube.com/watch

 


Nicolas Sattler

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