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Filmvielfalt am Rejected

Offenheit sorgt für Vielfalt. Das Rezept ist eigentlich so einfach. Nur anwenden muss man es. Das Filmfest Rejected, das heuer seinen dritten Geburtstag feiert, ist darin Meister: Die Vielfalt an Filmen, die auf dem diesjährigen Programm stehen, kennt schier keine Grenzen, sogar die heikelsten Kinobesucher dürften hier vom 16. bis 18. Juni in der Bäckerei auf ihre Kosten kommen.

Damit die Auswahl für gerade jene etwas leichter fällt, aber auch um den vielfältigst Interessierten eine Orientierungshilfe zu bieten, gibt’s im Folgenden Kurzbeschreibungen der Filme, die es dieses Jahr auf die Rejected-Bühne geschafft haben und am Tag 1 (16. Juni) gezeigt werden:

 

Den Auftakt macht am Donnerstag um 20.30 Uhr der Kurzfilm „Der Herzerlfresser“ (25 min) von Anna Schwingenschuh. Die Handlung spielt in einem steirischen Dorf Ende des 18. Jahrhunderts, Protagonist ist ein Knecht namens Paul, der sein gebrochenes Herz durch den Verzehr von sieben Jungfernherzen heilen zu können glaubt. Biblischer Aberglaube führt ihn zu der Überzeugung, nur dadurch seine Stanzi wieder zu finden. Im Anschluss wird der 5-minütige Film „San Francisco“ von Jakob Fuhr vorgeführt. In einer Momentaufnahme sieht man darin den 16-jährigen Schwimmer Florian in seinem Element und bekommt von ihm erzählt, was ihn täglich beschäftigt. Es folgt der Dokumentarkurzfilm „I’m Agha“ (8 min) von Muhammad Umar Saeed und Atif Ahmad, der einen Ausschnitt aus dem Leben des pakistanischen Jungen Agha zeigt, der statt einer Schultasche jeden Morgen einen Müllsack über die Schulter werfen muss.

 

Um 21.30 Uhr geht es weiter mit der Dokumentation „Villa Freud“ (30 min) unter der Regie von Barbara Windtner. In Anlehnung daran, dass Buenos Aires als absolute Hochburg der Psychoanalyse gilt, wird ein Viertel der Stadt sogar Villa Freud genannt. Danach wird der beeindruckende Kunstfilm „Amodium“ (6 min) von Veronika Behringer gezeigt. Bedrückende Klaviermusik umspielt symbolisch genährte Bilder, Thema ist die „Abstumpfung der Sinne“ oder auch „sinnliche Ästhetik“.

 

Den Abschluss des ersten Festtages macht „Žene ne sviraju trube“ („Women don’t play trumpet“, 16 min) von Ângelo Gonzales und Ana Veljković, der den Blick auf einen Teil südserbischer Kultur wirft: Sobald der Sommer da ist, bläst einem von fast überall her der feierliche Klang traditioneller Trompetenmusik entgegen, die Menschen sind in Feierlaune – es wird geheiratet. Der Film fragt nach der Rolle des oder vor allem der einzelnen in diesem traditionell-fröhlichen Getümmel, danach, was hinter der Fassade steckt.

 

Eine kleine Orientierungshilfe für alle FilmfreundInnen, zunächst für den ersten Tag, sei damit gegeben, und vielleicht auch ein kleiner Appetizer, der Lust auf mehr macht. Übermorgen, am 16. Juni, geht’s los – Filmfans sollten sich das vielfältige Programm des diesjährigen Filmfest Rejected keinesfalls entgehen lassen, gerade die Verschiedenheit der Themen, Formen und Internationalitäten macht es so bunt und sehenswert.

 

www.filmfest-rejected.com

 

Anja Larch

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