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Der Spiegel des Narziss @ Taxispalais

Mit heute habt ihr noch vier Tage Zeit, euch die Ausstellung Der Spiegel des Narziss –
vom mythologischen Halbgott zum Massenphänomen
in der Galerie im Taxispalais anzusehen. Besonders beeindruckt hat mich das breite Spektrum von historischen Ölgemälden bis hin zu modernen Video-Installationen.

 

Von bildender Kunst verstehe ich viel zu wenig, um hier obergescheite Aussagen bloggen zu können: Mit Kunst verhält es sich für mich ähnlich wie mit Wein – ich genieße beides und entweder es "schmeckt" mir oder eben nicht – unabhängig von großen Namen oder gar dem Preis.

 

Die Ausstellung "Der Spiegel des Narziss" nähert sich dem antiken Mythos auf unterschiedlichen Wegen an und spannt den Bogen durch die letzten Jahrhunderte der Kunstgeschichte, wobei der Schwerpunkt auf den letzten vierzig Jahren liegt. Interessant sind dabei sowohl die Bruchlinien als auch die Verbindungen zwischen den verschiedenen Epochen und künstlerischen Ansätzen. Besonders in unseren Tagen scheinen Selbstverliebtheit und -bespiegelung ja schon fast programmatisch zu sein.

 

Besonders gut haben mir die (beinahe lebensechten) Skulpturen und Fotografien im Keller gefallen. Ingesamt bildet die Ausstellung ein breites Spektrum verschiedener Kunstrichtungen und Zugänge ab und behandelt das Thema auf sehr vielfältige und manchmal geradezu verspielte Weise: Nicht nur für bekennende Egomanen sehr empfehlenswert!

 

Hier findet ihr eine ausführliche Beschreibung der Ausstellung – und noch ein kleiner Tipp: Am Sonntag ist der Besuch des Taxispalais kostenlos möglich!!

 

DER SPIEGEL DES NARZISS
VOM MYTHOLOGISCHEN HALBGOTT ZUM MASSENPHÄNOMEN
1. Dezember 2012 – 10. Februar 2013

 

Galerie im Taxispalais

Maria-Theresien-Straße 45

 

Öffnungszeiten
Di – Mi: 11:00 – 18:00
Do: 11:00 – 20:00
Fr – So: 11:00 – 18:00
 

 

Andreas Wiesinger

3 Comments

  1. Mein Geheimtipp: Felix Burger "Die Verfilmung meines Lebens" im Raum 5. Köstliche Selbstironie vom Feinsten!

  2.  Also ich war enttäuscht von dieser Ausstellung! DAs generelle Thema gäbe gerade heute soviel her, in diesem Kontext wurden aber einige Punkte in meinen Augen komplett vernachlässigt.

    Mich überkommt im Moment sehr oft ein Gefühl einer Gesellschaft von voneinander isolierten Individuen. Eine immer weiter voranschreitende, verkorkste Egozentrierung. Ein selbstbewusstes und selbstständiges "Ich" im gesellschaftlichen Maßstab, dass durch Partizipation und Veränderung im Kollektiv aktiv wird ist immer seltener der Fall.

     

    Diese Fragmentierung der Gesellschaft in sich selbst für sich und niemanden sonst vermeintliche Verwirklichung von Individuen durchzieht bereits unser gesamtes berufliches, politisches und sogar privates Leben. Diese Aspekte aktueller gesellschaftlicher Bewusstseinsänderungen werden in dieser Ausstellung der reinen Wirkung des selbst als Kunstobjekt untergeordnet. Mir fehlt bei dieser Ausstellung die doch so wichtige sozialkritische Auseinandersetzung…

     

  3. Gerade im unteren Geschoss mit den realistischen Plastiken und überlebensgroßen Fotografien erkannte ich viel von den sozialkritischen Aspekten, die du einforderst, lieber Luca. Genau das amüsiert mich immer an der Diskussion über "Kunst": sie ist eben kein Wunschkonzert 😉

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