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Critical Mass – erradle deine Stadt!

Wer in Innsbruck mit dem Rad unterwegs ist, weiß es längst: Auch wenn unsere Stadt eigentlich dafür wie geschaffen wäre, ist sie keineswegs ein Paradies für Radler(innen).

 

Auf zahlreichen Straßen wird Radfahren zum Hindernis- ja regelrechten Spießruten-Lauf. Autos brausen im Sekundentakt vorbei und vielfach wird auf Radwege komplett vergessen. Als ein Beispiel unter vielen ist die Strecke vom Marktplatz/Cammerlander bis zur Neuen Mensa zu nennen. Sowohl der Innrain als auch die Promenade direkt am Inn sind für Radler(innen) unattraktiv bzw. unbefahrbar. Die einzige Alternative besteht darin, sich zwischen den Autos sprichwörtlich durchzuquetschen.
Reclaim the streets!
Critical Mass hat es sich zum Ziel gesetzt, auf solche Missstände aufmerksam zu machen. Es handelt sich um eine Protestform, die erstmals 1992 in San Francisco erprobt wurde und sich inzwischen international etabliert hat. Nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer(innen) – hauptsächlich Radler(innen) – treffen sich scheinbar unorganisiert und zufällig und starten eine unhierarchische Protestfahrt. Ziel ist es, durch die Menge und kreative Hilfsmittel (z.B. Musik, Transparente etc.) Aufmerksamkeit zu erregen. Ein Stück öffentlicher Raum wird zurückerobert und zugleich soll auf Forderungen hinsichtlich der Verkehrsplanung aufmerksam gemacht werden.
Der Reiz von Critical Mass besteht darin, dass es keine(n) Anführer(in) gibt – jede(r) kann vorfahren und eine Zeitlang die Richtung vorgeben. Die Teilnehmer(innen) halten sich an die Verkehrsregeln und setzen auf einen friedvollen Dialog am Ort des Geschehens: auf der Straße eben.
Seit etwa zwei Jahren findet Critical Mass auch in Innsbruck regelmäßig statt. Das nächste Mal am Freitag (27. Mai) – Treffpunkt ist die Annasäule in der Maria-Theresien-Straße. Um 17 Uhr wird losgefahren und circa eine Stunde lang geradelt. Wenn es das Wetter zulässt, endet Critical Mass meistens mit einem gemütlichen Ausklang in einem Park.


Andreas Wiesinger

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