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Virtuelle Gewächshausführung an einem grauen Novembertag

Jetzt beginnt wieder die graue Zeit, speziell der Monat November hat es in sich. Der langsame Abschied vom schönen Herbst und die Vorbereitung auf den kalten, nassen Winter trüben die Stimmung. Individuelle Bewältigungsstrategien wie Wintersport betreiben, saunieren, sich unter der Decke verkriechen, sich in Selbstmitleid suhlen und Kekse essen werden bereits antizipiert.

Eine Möglichkeit, sich sattes Grün und Träume vom sonnigen Süden ins Wohnzimmer zu holen, ist eine virtuelle Führung in den Gewächshäusern des Innsbrucker Botanischen Gartens.

http://aux.uibk.ac.at/bauundfunktion/

Die Arbeitsgruppe Ökophysiologie (Stefan Mayr, Markus Nolf, Birgit Dämon) hatte die glorreiche Idee, Botanikgrundlagen praxisnah zu vermitteln, damit Fachbegriffe leichter gelernt werden können und es bei den Studierenden zu weniger Verwechslungen kommt. Sie erhielt für die virtuelle Glashausführung eine Auszeichnung ihrer Lehre, was meines Erachtens mehr als gerechtfertigt ist.

Botanische Fachbegriffe werden eingeblendet, sodass Gehörlose mitlesen können. Mir persönlich gefallen die Geräusche von Vögeln und Insekten im Hintergrund sehr gut, weil man sich so noch besser in das Szenario der Gewächshäuser hineinversetzen kann.

Vor Ort, im Botanischen Garten selbst, sind die Stationen mit kleinen Tafeln gekennzeichnet und der virtuelle Rundgang kann mit dem Smartphone mithilfe von QR-Codes gestartet werden oder als MP3 Audioversion herunter geladen werden. Der Text, die jeweilige Pflanze betreffend, wird klar und deutlich gesprochen, sodass Blinde, die in Begeleitung einer sehenden Person unterwegs sind, zu der Pflanze hingehen, die Pflanze ertasten und die Informationen hören können.

Weitere fünfzehn Stationen sind als Wissenschaftskommunikationsprojekt über zwei Jahre hinweg geplant: Acht auf einem einfacheren Niveau auch für Kinder geeignet, fünf, die wissenschaftliche Methoden in der Botanik veranschaulichen und weitere Aktionsstationen, bei denen Experimente durchgeführt werden können.

Viel Freude und sonniges Träumen bei der Erkundung der Gewächshäuser vor Ort oder von zu Hause aus!

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Barbara Tatschl

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