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Übrig bleibt ein brauner Fleck

 

 

 

 

 

 

 

 

Man sieht sie wieder – die, die glauben die Welt beherrschen zu können. Leer ihr Blick. Gemeinsam sind sie stark, und der gemeinsame Ruf hallt in den Hinterhöfen wider. Sie stampfen durch die Felder. Gleichschritt. Immer mehr saugt diese Untier an, schleicht sich durch das Leben. Leise oft unbemerkt. Der gemeinsame Schritt hämmert sich in ihre Gehirne. Jedes Stampfen zerquetscht mehr Gehirn, bis es völlig herausquillt.

Was übrig bleibt, ist ein brauner Fleck. Endlich haben sie einen Sinn in ihrem Leben gefunden. Haß, den sie nicht einmal zu erklären wissen. Eingepägt ist jenes, was sie denken sollen. Und sie ballen die Fäuste, in denen sie ihren Frust über das Leben verstecken. Alles projizieren sie auf die, die sie nur von Aburteilungen kennen. Ihre Unkenntnis läßt den Blick auf das Wesentliche verdunkeln. Intoleranz, Unzufriedenheit mit sich und Parolen lassen sie Fackeln entfachen. Und lang schon werden Sticheleien verniedlicht, oft verletzender als die harte Faust im Gesicht. Zu feige sind sie, sich zu zeigen, sich ihrem eingebildeten Feind gegenüberzustellen. Angst haben sie, sie lieben zu lernen, diejenigen,die sie glauben zu hassen. Angst davor erkennen zu müssen, dass ihr Haß unbegründet ist. Zu feige sind sie, etwas zu erfahren, auf den sie einschlagen, weil er ist, wie er ist. Wieviel einfacher ist es dann für sie, sich die Augen zu verbinden und loszutöten.

Geflüchtet von dem Ort der Tat, sitzen sie vor dem Fernseher, sich ihr Werk ansehend. Stolz darauf, lachen sie diejenigen aus, die die Stimmen erheben. Und sie spucken aus, sich hinter der Mattscheibe sicherfühlend. Nun haben sie ein Zeichen gesetzt. Und sie ergötzen sich an der Gier der Masse, die noch mehr Schreckliches hören will, und an der Ratlosigkeit. Das Schiff schwankt in der Woge.

 

Nikola Riha

Gast

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