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Theater zum Leben

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Es erscheint mir fast ein wenig zynisch, gerade heute einen Beitrag mit dem Titel „Theater zum Leben“ zu schreiben. 70 Tote. In Worten: Siebzig – 70 Menschen, die dem blanken (Über)leben entgegengeflohen sind. Und wir alle tragen die Verantwortung für ihren Tod.

Doch mitten in der unendlichen Erschütterung, die auch deshalb so groß ist, weil die schreckliche Meldung nicht überraschend sondern gar vorhersehbar war, meldet sich auch innerliche Ohnmacht zurück und unweigerlich taucht die Frage auf, wie wir ein (Über)Leben gemeinsam garantieren und organisieren können. Wie können wir als Einzelne oder auch als Gemeinschaft nach bestem Wissen und Gewissen handeln? Wie ist die Situation jetzt und wie können wir sie gemeinsam verändern?

Diesen Fragen widmet sich demnächst ein Forumtheaterprojekt mit dem Titel „Asyl in Tirol“ unter der Leitung des Kanadiers David Diamond, Begründer des sogenannten Theatre for Living, höchstselbst. Theatre for living ist eine Weiterentwicklung des Forumtheaters, welche den Blick auf Gemeinwesen legt und im Theater nach Wegen zu einem friedvollen Zusammenleben sucht. So werden in diesem Fall Asylwerber_innen und Menschen, die im Asylbereich tätig sind, als Expert_innen zum Thema ein Theaterstück rund um die Fragen „Wie schaut’s aus und wie soll’s weitergehen?“ entwickeln.

Zentraler Bestandteil ist jedoch das Publikum, welches eingeladen und aufgefordert ist, sich aktiv an der Suche nach Antworten zu beteiligen. Gelegenheit dazu bietet sich für alle Interessierten entweder am Sonntag 6. September 2015 ab 19:30 im Haus der Begegnung oder am Montag, den 7. September 2015 ab 20 Uhr in der Bäckerei – Kulturbackstube.

Ein einzelnes Theaterprojekt wird wahrscheinlich nicht die ganze Welt verändern. Vielleicht aber ein Leben. Und wenn es nur ein einziges wäre.

Weitere Infos zum Projekt

Birgit Hohlbrugger

Gast

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