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statt meiner heimat

diese stadt ist eine maschine

aus glas, beton und dir

sie produziert nichts

sie verbraucht uns

tage werden zu daten

menschen zu masse

und öl wird zu teer

 

in den därmen der stadt

fließen flüsse des unrats

der himmel aber ist eng

und vermietet

horizont gibt es keinen

 

ich muss dich fassen

hinein geboren

zwischen schanze und kette

in die talsohle der hinterfotzigkeit

 

das knödeldicke ckáh

lähmt die zungenspitze

der fiebrige föhn traklt

die schwüle klebt am asphalt

 

nirgends bin ich heimischer

als hier

was ist mit dir?

 

 

Foto von Manni Schneiderbauer

Andreas Wiesinger

3 Comments

  1. Dunkelschön, aber warum so grau, lieber Wiese? Die Stimmung müssen wir mal bei einem After-work-Gastgarten-Glas auflockern…. Bussi und LG!

  2. Für Lyrik fehlen mir die Muße und der Kuss der Muse – aber ich wäre gern ein wenig d/Dichter. Und ein Glaserl habe ich bekanntlich noch selten ausgeschlagen 😉

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