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Stadtteilrelikte – Der Schlachthof

Einst gefürchtet, gemieden und trotzdem stadtbekannt – Ein weiterer inoffizieller Stadtteil: „Der Schlachthof“.
Heute nur noch ein Relikt und vielleicht in Erinnerung jener die Innsbruck schon vor 40 Jahren bevölkerten.Gemeint ist der Pradler Saggen/Dreiheiligen – genauer einige Häuser/Straßenzüge rund um Erzherzog-Eugen Str., Ing. Etzelstr. bzw. Matthias-Schmid Str. Die umgebenden Wohnblöcke der Jahrhunderwende boten vielen Überlebenden der Weltkriege: Wohnraum in der Nähe von Arbeitsplätzen. Besonders in den Vor -und Nachkriegsjahren spielte der Schlachthof Innsbruck eine gewichtige Rolle in der Fleischversorgung der Stadt.
Da der Mensch allerdings nicht nur vom Fleisch allein lebt, siedelten sich dort auch die Druckerei der TT, sowie der einstmals Wagner´schen an (heute: Skatehalle WUB).

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Vergangenheit:
Wie sooft sind es die Menschen, ihre Schicksale und daraus entspringenden Geschichten, die einen Stadtteil prägen. Die Bewohner des damaligen Schlachthofes eilte der Ruf voraus nicht gerade zimperlich zu sein und mitunter das Faustrecht als legitimes Mittel zur Interessensdurchsetzung anerkannten. Es sind die Lebensumstände die den Menschen prägen und ihn manchmal dazu verdammen auf seine Umwelt nur zu reagieren – nicht zu agieren.

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Heute:

Im Heute ist eine rege Bautätigkeit und Revitalisierung zu beobachten. Gleichzeitig können diese Pionierleistungen des städtischen Wohnbaus vllt. wieder als Inspiration dienen um leistbaren Wohnraum auf engem Raum zu erstellen. Die Vierkant Bauweise der älteren Blöcke mag dem Zeitgeist nicht mehr entsprechen, doch dass im Innenhof ein Kindergarten zu finden ist und die Spielplätze quasi vom Fenster aus zu beobachten sind – sollte erwähnt werden.

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Zukunft:

Durch die neu errichteten Blöcke der IIG ist eine Verjüngung und Dynamisierung des Schlachthofes zu erwarten. Das ehemalige WUB Gelände hat einiges Potential nach oben für findige StadtpolitikerInnen.

Dazu noch ein kleiner Tipp – Aktuelle Ausstellung im Landesmuseum/Ferdinandeum: „Druckfrisch – Der Innsbrucker Wagner-Verlag und der Buchdruck in Tirol“

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LG, Martin

Martin Kapferer

2 Comments

  1. Ja, eine interessante Gegend! Dass die TT von dort schon wieder abgezogen ist, ist auch so ein Zeichen der Zeit, Ich kann mich noch erinnern, wie sie in den achztiger Jahren aus der ehemaligen WUB-Druckerei in der Erlerstraße – dort wo jetzt die BTV steht – in die damals neuen oder adaptierten Gebäude des ehemaligen Schlachthofs gezogen ist.

    • Hallo Helmut – Denke das gesamte ehem. „Gewerbegebiet“ nördlich der Sill einiges Zukunftspotential hätte, würden manche darüber produktiv nachdenken – bis zum Gaswerk/Kuppel/Tiflisbrücke ist BegeherIn eigentlich mit einem sterbenden Gebiet konfrontiert – welches allerdings jede Menge Fläche bietet…

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