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Schlag ein Rad im Schnee

schneeweg

Ein Foto mit Symbolwert – wer zurzeit in Innsbruck unterwegs ist, wird viele ähnliche Stellen entdecken: Radwege und -streifen, die mit vereisten Schnee bedeckt und daher unbefahrbar sind.

Innsbruck ist Österreichs Radhauptstadt, in keiner anderen Landeshauptstadt treten die Einwohner(innen) so zahlreich in die Pedale. Das ergibt sich vor allem auch aus der überschaubaren Größe des Weltdorfs und bringt viele Vorteile: Der Radverkehr ist praktisch lautlos, spart Platz und erzeugt keine Abgase.

Den Radler(inne)n werden trotzdem Steine in den Weg gelegt: Das beginnt mit unsinnigen Verboten, wie dem Radfahrverbot in der Maria-Theresien-Straße, und vielen unübersichtlichen und gefährlichen Stellen im Straßenverkehr. Auf ein durchgehendes Fahrradwegenetz warten wir trotz vieler Versprechen schon lange, fehlende Radstreifen und  eng auffahrende Autos machen manche städtische Radtour zum reinen Nervenspiel.

In einer von Feinstaub geplagten und zunehmend zugeblechten Stadt wie Innsbruck sollten die politisch Verantwortlichen sich bemühen, Radfahren weiter zu attraktivieren. Radwege nicht als Schneeablage zu missbrauchen, sondern auch im Winter benutzbar zu halten, wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung.

 

Foto von Katharina Stelzl

Andreas Wiesinger

7 Comments

  1. Die von mir erst kürzlich in einem Kommentar monierte im Zuge der Schneeräumung erfolgende Zuschüttung der Ränder zwischen Gehsteigen und Straße mit Schnee, was für ältere Fußgänger/innen und Gehbehinderte oft eine große Belastung darstellt, betrifft somit auch die Radfahrer/innen, die die Radwege dadurch eben auch nicht mehr benützen können. Damit ziehene wir ja mal am gleichen Strang. Soll mich freuen!

  2. Bei uns in der Höttinger Au ist es umgekehrt – hier gibt es alleingestellte Fahrradwege, nicht jene entlang des Straßenrandes. Diese sind im Allgemeinen hier besser geräumt als Gehwege und Straßen. Ist schon seit einigen Jahren auffällig. Wahrscheinlich macht da das Schneeräumfahrzeugfahren einfach mehr Spaß…in der Innenstadt müssen sie schaufeln und den Schnee mühsam in den Laster bugsieren. Oder es mangelt an guter Koordination bei Schneelage, ich weiß es nicht.

    • Hallo Irene,
      ich glaube die Radwege in die Höttinger Au sind nur deshalb überdurchschnittlich gut geräumt, weil Stadträtin Schwarzl da draußen wohnt und Sie fährt lobenswerter Weise meist Rad. Ebenso der Gatte der Vizebürgernemeisterin – der fährt in Richtung Höttinger Au zur Arbeit.
      Daher der Luxus der frühen Räumung.

  3. Außerdem glaube ich, dass es verschmerzbar ist, wenn man an
    3 – 5 Tagen ím Jahr nicht mit dem Rad fahren kann.

  4. Ein gegenseitiges Ausspielen von Fußgängerinnen und Radlern liegt mir fern – ich denke, alle Verkehrsteilnehmer(innen) sollten sicher und unbehindert vorwärts kommen. Heute waren die Räumdienste jedenfalls auf Hochtouren unterwegs: Herzlichen Dank, solche Arbeiten sind sichtlich anstrengend!

    Lieber Otto: Der Winter dauert hierzulande nicht nur fünf Tage und die Erschwernisse bzw. Versäumnisse bezüglich des Radverkehrs habe ich ja bereits angeführt: Fehlende Fahrradwege und -streifen, Radfahrverbote, Aktion Scharf von MÜG und Polizei (25 Euro für ein kaputtes Rücklicht!) und viele unübersichtliche Stellen im Straßenverkehr behindern den Radverkehr ganzjährig.

    Jede/r Radfahrer/in vermeidet Abgase und Lärm, spart Parkäh… Blechplätze und schafft so mehr Lebensqualität. Die Frage lautet: Wollen wir InnsBLECH mit Feinstaubrekorden, Staus und Verblechung oder InnsbRADL mit besserer Luft- und Lebensqualität für alle?

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