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Mader-Miete für Alle!

Sehr geehrte Wohnungsbesitzer!
Wissen’s, jetzt wohne ich echt schon lange in Ihrer Wohnung. Nicht, dass es mir in der Wohnung nicht mehr gefallen würde, nein: Aber das mit der Miete ist echt … wie soll ich es sagen …scheiße.
Ich habe eine Idee:
Ich biete Ihnen hiermit meinen kostenfreien Umstieg auf das „Mader’sche Mietminderungsmodell auf Meeresniveau“ an: Ich zahle keine Miete mehr an Sie – dafür kriegen Sie aber auch keine Miete mehr von mir.

Wie stelle ich mir das vor:

1: Gründe einen Verein. Schon erledigt. Der Verein heißt „Innsbruck hat Mietleid“.

2: Werde dessen Obmann. Bin ich und fühlt sich super an.

3: Schare deine engsten Verwandten im Vorstand um dich. Mein Sohn hat zwar ziemlich getobt als wir ihn zum stellvertretenden Ersatz-Schriftführer ernannt haben, aber dann hat er was in sein Malbuch gekritzelt, seinen Schnuller wieder gefunden und Ruhe war.

4.1: Kaufe mit deinem Verein ein Wohnhaus bzw. lass es dir von der öffentlichen Hand so a bissi fördern.
4.2: Punkt 4.1 muss angesichts zu finanzschwacher Vereinsmitglieder bzw zu schlechtem Draht in diverse Amtsstuben entfallen. Vielleicht klappt’s aber doch noch mit einem italienischen Verein und einem Kredit bei der Hypo.

5: Ziehe in eine der Wohnungen, ernenne dich per Vorstandsbeschluss zum „Großversteher der Sorgen des kleinen Mannes und Hausvertrauensmann“ und investiere je nach deiner Finanzkraft in die Wohnungsausstattung (hier muss ich mich a bissl bei Ihnen entschuldigen: ich war bisher weder ein Ämter- noch Postensammler, noch habe ich mitgeholfen, eine Landesbank an die Wand zu fahren noch habe ich derart fette Pensionen, mit der ich mir binnen eines Jahres eine eigene Wohnung kaufen könnte. Aber investiert habe ich schon: 2009: neuer Fußabstreifer mit Aufschrift „GIS go home“, der am Samstag vormittag durch den Fußabstreifer „Je hova, desto schlechter“ ersetzt wird, dann länger nix. Die neue Küche als Ersatz für die zwei Kochplatten in der Vorraumniesche ist auf den nächsten Lotto-5er mit Zusatzzahl verschoben.

6: Biete deinem Verein gönnerhaft generös deinen aktiven Mietzahlungsverzicht in Anerkennung deiner Vereinstätigkeit und angesichts der getätigten Investitionen an (ich weiß, das scheint sich nicht ganz auszugehen – aber beim Mietmeister Mader geht die Rechnung ja auch nicht auf). Setze dich vor einen Spiegel und leite einen Fanta-Zero-Vertrag zwischen dem Mieter der Wohnung (du selbst) und dem Obmann des Vereins, dem die Wohnung gehört (du selbst), in die Wege. Sorge mittels 3 Flaschen Rotwein für ein angenehmes Gesprächsklima zwischen den beiden. Wohne fortan gratis in (d)einer 188-Quadratmeter-Wohnung.

7: Verweise bei eventuellem Bekanntwerden deines veritabel wahnsinnigen Wohnprivilegs auf deine historischen Verdienste für die älteste Festlanddemokratie Tirol. Sei stolz auf deine Abstauberqualitäten, hol den Swiffer aus dem 10-Quadratmeter-Abstellkammerl und staub deine Ordensammlung ab.

PS: Vom aktuellen Landtagspräsidenten van Staa ist zu den Machenschaften seines Vorgängers genau nix zu hören. Den Kenner wundert’s wenig – sind beide doch bei der gleichen CV-Verbindung „Leopoldina“. Und da hält man z’amm und vor allem: den Mund, wenn’s jemanden der eigenen Leute trifft.

Mehr zum „Mader’schen Mietminderungsmodell auf Meeresniveau“ via www.dietiwag.org

Markus Koschuh

7 Comments

  1. naja, der mader hat da schon einiges gemacht, es war nicht alles schlecht, wie es hier dargestellt wird. mich kotzt viel mehr an, dass sich die parteien immer noch trauen, das thema wohnen anzusprechen und bei wahlwerbungen (z.b. Dämmung rauf, mieten runter,…) zu verwenden. innsbrucks wohnungen sind in den vergangenen 5 jahren um fast 40% gestiegen (ok, in wien mariahilf sogar um 100% !!!) und selbst stadtwohnungen sind sauteuer! leider ist keine partei mehr fähig, was dagagen zu tun, aber wenn pitscheider und co (cop sagt eh schon nix mehr dazu) weiter so tun, als würden sie sich ernsthaft bemühen, was gegen die horrenden preise zu tun, ist es jedes mal ein schlag ins gesicht aller, die in innsbruck mieten müssen.
    sorry, aber ein mader ist ein einzelfall, unser problem ist viel größer und unserer aktuelle politikerInnenriege zu unfähig!

  2. sorry,“aber ein mader ist ein einzelfall“, hat mich glatt zum Lachen gebracht. gabs da nicht mal was mit einem switak, oder dem peter Pilz, Josef Muchitsch, …….

    • Switak ist ebenso wie muchitsch schon lange erledigt, er wohnt auch nicht mehr in der wohnung und hat nicht gratis gewohnt, es war alles legal, auch wenn der Gebi mair zeitweise anderes behauptet hat. peter pilz zahlt auch die miete und wohnt in einer wohnung, die ihm von gesetzeswegen zusteht. er sagt ja sogar, dass er gerne mehr zahlen würde, das wiener mitrecht das aber nicht zulässt. dementsprechend viel lärm um ein sommerloch zu füllen.
      mir wäre lieber, es würde mehr über die miet- und kaufpreise gesprochen und sich darüber empört werden, wie die sich entwickeln. aber da schweigen lieber alle (feige)!

  3. Aktivität von jungen Schwarzen, oder Grünen hier?
    Switak ist erledigt ist Hohn. Schlimmer geht es nimmer, so jemand einer gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft vorzustellen. Dem Switak wurde geholfen, unter eigentlichen Maßstäben (nicht der TT oder Landespolitik und seiner StA ) wäre gar nix legal, jedoch: Switak bleibt Switak.

  4. Von den Spitzen des Eisbergers und ein Plädoyer an die Politikermoral

    Eine 188 m² Wohnung im Zentrum von Innsbruck, in bester Lage und zum Nulltarif? Gesponsert und gefördert von diversen „sozialen Wohnbauförderungen“ des Landes Tirol,
    welches eigentlich doch den Leuten bei den Wohnungskosten entlasten sollte, welche dringend finanzielle Unterstützung brauchen?

    Für viele junge Tiroler Menschen ist der Skandal rund um die Wohnsituation des Herrn Ex-Landtagspräsidenten Maders ein Schlag ins Gesicht.
    Denn eine solide ausgestattete 2-Zimmerwohnung mit etwa 45 m² Wohnfläche bekommt man in Innsbruck kaum unter 800 € Miete pro Monat.
    Außerdem muss man sich in Tirol zusätzlich noch mit den niedrigsten Gehältern und den höchsten Wohn- und Lebenserhaltungskosten im Bundesländervergleich herumschlagen.
    So wird hier schamlos vorgezeigt, wie es sich ein ca. € 15.000 pro-Monat – Pensionist auf Kosten der Steuerzahler richtet.
    Und dabei ist mir Wurst, was da in der Vergangenheit für Deals gelaufen sind. Und mir ist auch echt egal, wer aller von Mader profitiert hat.
    Ganz gleich, ob es seine drei Söhne sind, wovon einer auf einem tollen Posten bei der TIWAG gelandet ist (natürlich nur auf Grund der Qualifikation)
    und ein anderer im verdächtigen Rekordtempo ein Studium absolviert hat. Und es ist vollkommen Powidl, wem Mader zu welchen Posten verholfen hat.
    Und seine angebliche Spielsucht interessiert mich auch nicht.

    Mir geht es schlicht um die Sache. Für mich ist es einfach unverständlich, wie ein gut bezahlter Ex-Landeshauptmann-Stv. es nicht schafft, für eine Wohnung,
    die er sich mit seinem Salär durchaus leisten können müsste, ordnungsgemäß, korrekt und angemessen zu bezahlen, wie jeder andere normale Mensch.
    Mir geht es darum, wie ein hochdekorierter, vielmals ausgezeichneter, von der kath. Kirche als Vorzeigetiroler titulierter Ex-Politiker so die Bodenhaftung verliert,
    und sich einfach schamlos auf Kosten der Öffentlichkeit die Wohnsituation bezahlen lässt. Hat Herr Mader das wirklich notwendig? Ich verstehe das einfach nicht.

    Denn vor allem in Zeiten wie diesen – in Zeiten in welchen Misstrauen gegen Politik und Banken berechtigterweise allgegenwärtig ist.
    In Zeiten, in welchen die Wohnsituation in Tirol so extrem angespannt ist. In Zeiten, in denen Geld ständig an Wert verliert, die Kaufkraft sinkt und gleichzeitig die Arbeitslosigkeit so hoch ist wie nie zuvor.
    In Zeiten, in welchen das Misstrauen gegenüber Landes- und deren Tochterunternehmungen lt. diversen Umfragen so hoch ist wie in keinem anderen Bundesland.
    In Zeiten, in welchen Flüchtlinge in Zelten oder Container untergebracht werden müssen, teilweise menschenunwürdig.
    In Zeiten, in welchen eigentlich genug andere Probleme auf Lösungen warten – muss man so einen Wahnsinn lesen.

    Und ich frage mich – ist sich in der Politik jeder selbst der nächste? Oder wie erklärt man sich diese Häufung an schwarzen Schafen in dieser Branche?
    Wie erklärt man sich, dass lautstarke Skandalkritiker im Landhaus plötzlich ruhig wie Ministranten werden (Gebi Mair)? Gibt es noch „Menschen“ in der Politik, die dort sind,
    weil sie weniger gut situierten Menschen helfen wollen? Ist es normal, dass eine Sozialdemokratin einen Sportwagen angemeldet auf den Behindertenausweiß ihres Vaters fährt (Karoline Graswanter-Heinz)?
    Gibt es noch Ehrlichkeit, Korrektheit und Fairness bei unseren gewählten Vertretern? Findet es niemand bedenklich,
    dass Rudi Federspiel (Vorsitzender des HYPO-Finanzkontrollausschusses) gemeinsam mit seinem Busenfreund van Staa als Vertreter des Tiroler Landtages vor
    Jahren die Eröffnung des Millionenverlustgeschäfts der HYPO in Südtirol durchgeführt hat? Oder ist es in der Politik einfach üblich, dass eine Hand die andere wäscht und danach beide Hände schmutziger sind wie davor?

    In den Skandalen rund um Switak, HYPO, Mader, TIWAG, Wallnöfer, Area 47, Steixner, Lebenshilfe, Tumpen, Wolf, uvm. gibt es so viele Fragezeichen und so wenig Antworten.
    Keiner traut sich, Fragen zu stellen – auch nicht die Opposition – und wenn doch, dann braucht man sich keine Antworten erhoffen. Und diese oben genannten und anderen bekannten Geschichten,
    bei welchen es sich wer „gerichtet“ hat, sind wohl nur die Spitzen des Eisberges. Mich graust es davor, daran zu denken, wovon wir (noch) nichts wissen.

    Und was noch viel, viel schlimmer ist: Die Tiroler Medienlandschaft ist offensichtlich auch in dem ganzen Lobbyismus verstrickt.
    Ansonsten kann es nicht sein, dass ein kleiner Tiroler Schafbauer (www.dietiwag.org) mit seinen Recherchen die TT, Krone und den ORF mit seinen gut bezahlten Mitarbeiten in den Schatten stellt.

    In diesem Sinne wünsch ich uns allen eine bessere Zukunft, in der jeder Mensch gleich Mensch ist, unabhängig von Hautfarbe, Sexualität, Religion und Staatsbürgerschaft.
    Eine Zukunft, in welcher die Menschen gefördert, subventioniert oder von staatsnahen Betrieben unterstützt werden, welche die Hilfe wirklich notwendig brauchen.
    Eine Zukunft, in der Politiker noch Politik für die Menschen machen und nicht für die eigene Absicherung. Nur der Glaube an eine solche Zukunft fehlt mir.

  5. Liebe(r) anonyme SchreiberIn!
    Danke für deinen Beitrag hier auf provinnsbruck. Du bringst Vieles auf den Punkt.
    Einziger kleiner Wermutstropfen: in Tirol trauen sich zu Wenige, zu dem zu stehen, was sie denken oder sagen. Zum Beispiel habe ich in den Recherchen zu „Agrargemein“ oder „Hypoventilieren“ viel zu oft den satz gehört: „Aber das haben Sie nicht von mir, Herr Koschuh.“
    Wir brauchen mehr, die zu Ihrer Haltung stehen, samt Namen. Die einen brüsten sich mit ihren tollen Verdiensten und geben schon nach kurzer Politkarriere ihren Charakter an der Garderobe ab, lassen sich hoch dekorieren, bekommen hoch bezahlte Jobs oder diverse Pöstchen mit absurder Aufwandsentschädigung bei angeblich großer Verantwortung – doch wenn etwas passiert, „hat man das nicht vorhersehen“ können oder es waren noch besser: „Die Märkte“. Die Namen all derer sind bekannt. Erheben wir nicht nur anonym unsere Stimmen. Sie sollen wissen, wer wir sind. Denn im Stillen sind es wahrscheinlich sehr, sehr viele. Haben wir keine Angst, zum Richtigen zu stehen. Sollen die Angst haben, die das Falsche tun.
    Beste Grüße,
    Markus Koschuh

  6. Was ich mich frage,
    waren vielleicht Strom und Wasser auch noch gratis?
    Und stimmt es, was die Vögelchen zwitschern, dass er bis vor kurzem auch noch trotz Pensionärsdasein mit Dienstwagen und Chauffeur ausgestattet war?

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