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Letztes Solo für die Innsbrucker Stadtsäle

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Der Innsbrucker Stadtsaal, ein in die Jahre gekommener, wenngleich nicht uncharmanter Bau aus den fünfziger Jahren, über den in diesem Blog schon öfters geschrieben wurde, und der im Herbst dieses Jahres abgebrochen wird, um dem neuen Haus der Musik zu weichen, bietet nun noch einmal bis Mitte Juli Gelegenheit für einen Besuch.

Unter dem Titel Stadt – Kunst – Innsbruck gibt es eine Präsentation der Kunstankäufe der Stadt Innsbruck aus den Jahren 2010 – 2015. Eine interessante Ausstellung, die einen guten Überblick über Stilrichtungen und Positionen der Tiroler Kunstszene des letzten Jahrfünfts, auch über die Vorlieben der jeweiligen Jurys gibt. Nicht nur im Großen Saal, im Kleinen Saal, dem sogenannten Adler-Saal, in dem früher immer die Gemeinderatssitzungen stattfanden, sowie auch im Foyer, und sonstigen Nebenräumlichkeiten, die über die Galerie im ersten Stock erreichbar sind, werden die ausgewählten Werke präsentiert.

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Seit 1953 werden von der Stadt Innsbruck Werke von Künstlerinnen und Künstler angekauft 5000 Kunstwerke sind es bis jetzt, die in öffentlichen Räumen und Ämtern der Stadt zu sehen sind. Seit 2010 entscheidet eine von der Stadt eingesetzte Jury über die Kunstankäufe, vorher wurde die Entscheidung über Empfehlung der Amtsleitung über die ressortzuständige Stadträtin / Stadtrat getroffen.

Die Jurys der letzten Jahre bestanden sowohl aus Künstler/innen als auch Kunsthistoriker/innen wie etwa Silvia Höller, Günther Dankl, Jürgen Tabor, Inge Praxmarer (†), sowie Christine S. Prantauer und Martin Gostner.

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Mir persönlich gefallen die Arbeiten in den Nebenräumen deutlich besser, vielleicht liegt es auch an der etwas intimeren Präsentation in den kleineren Räumen als die im Großen Saal, wo doch eher das Gefälligere dominiert. Wobei man eben schon auch dazu sagen muss, dass der Stadtsaal eben auch kein Museum oder eine große Galerie ist, und eine gute Ausstellung eben doch immer auch von ihrer Präsentation und dem räumlichen Kontext lebt.

Dennoch ist die Ausstellung einen Besuch wert – nicht zuletzt, weil man so noch einmal vom gesamten Gebäude des Stadtsaales inklusive seiner Fensteraussichten Abschied nehmen und diese auf sich wirken lassen kann. Auch das große Bilderband in der Galerie von Max Weiler lässt sich noch mal gut aus der Nähe betrachten. Über den Ort seiner zukünftigen Aufbewahrung hat man sich  meines Wissens noch nicht geeinigt. Die Orgel hat ja ihren Auszug schon vollzogen, sie hat in der schönen modernen Kirche von Ötztal-Bahnhof einen neuen Platz gefunden und wird dort in Zukunft erklingen.

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Abgerundet wird das Ausstellungsprogramm noch zusätzlich durch eine kleine Schau über die Geschichte des Innsbrucker Stadtsaals im ehemaligen Polaisaal, den wahrscheinlich viele noch von ihren Tanzkursen her kennen werden. Und auch das Modell des Siegerprojektes für das Neue Haus der Musik sowie Modelle dafür, die in die nähere Auswahl kamen, können in einem Nebenraum besichtigt werden.

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Führungen durch die derzeitige Ausstellung entnehmen Sie dem Link http://www.ibkinfo.at/260615_stadt-kunst-innsbruck

Abgebildete Kunstwerke von Peter Sandbichler und Florian Hafele

Helmut Schiestl

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