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In Kitz wird Literatur gefeiert, in der Nische mitten drin

Fünf Jahre StadtschreiberIn Kitzbühel. Diesen Freitag, den 21sten Oktober, startet um 19:30 im Café Praxmair in Kitz die Party. Da sein werden neben den bisher dagewesenen StadtschreiberInnen, wie etwa Gerhild Steinbuch, die letztes Jahr in Kitz weilte, der „Neue“ Hannes Köhler, ein Schreiberling aus Hamburg, der bis Anfang Dezember the Kitzbüheler Neighbourhood beobachten und dies anschließend in einem Essay verarbeiten wird.
Der Köhler ist der fünfte, die vier davor waren: Robert Kleindienst, Selma Mahlknecht, Lorenz Langenegger und Gerhild Steinbuch. Alle vier inspirierende junge SchrifstellerInnen, von denen ich weiss, dass sie allesamt angenehme Gesprächspartner mit Tiefgang sind. Überhaupt sollte man sich so oft wie möglich mit AutorInnen unterhalten, die sehen vieles ganz speziell und man kommt sich mit seinem Drang zu Nischen nicht so alleine vor.
 
Besonders am Land sind es die Schreibenden auf Durchreise, die die Dorfmenschen oft zu Assoziationshöchstleistungen anregen und vice versa. Also kommet doch zahlreich ins Praxmair und spinnt Gedanken, gern auch mit mir, die ich seit längerem wieder einmal auf einen Kurzbesuch heimkehre, um gespannt die Blicke von aussen zu betrachten.
 
Kurator Joachim Burger ist ja schon seit ich denken kann um die Literatur bemüht. Als seine Tochter habe ich bereits in den Neunzigern neben Michael Köhlmeier oder H.C. Artmann gesessen, einmal habe ich der Erika Pluhar einen Blumenstrauß überreicht. Mein Leben ist immer schon mit Literatur verwoben.
 
Ich sage zu meinen Eltern immer, dass die StadtschreiberInnen ihre, mich und meine Schwester ersetzende, Adoptivkinder sind. Denn den Schreiberlingen wird die Gegend gezeigt, sie werden zu Kaffee und Omas Kuchen eingeladen. Aber ich bin nicht eifersüchtig, ich finde es toll, dass unsere Literaturfamilie um neue Gesichter, Gedanken und Gespräche wächst.
 
Wer sich auf den Freitag eingrooven möchte, dem sei zum Beispiel ein Text von Gerhild Steinbuch im aktuellen „theGap“-Magazin ans Herzen gelegt, „Leben im Zeitraffer – Das Gelbe von allem“. Und dann verknüpfen sich Gespräche eventuell – siehe Steinbuch: „um die Welt, einmal um die Welt herum, ein Netz, das nun zusammengezogen wird, der Gesamtinhalt quillt ihm entgegen: Gebrüll, tausendhändiges Schulterklopfen, Wangenkneifen, Zureden, Diskutieren, Überzeugen, Entern, Anrempeln, Anhauchen, Ausdünsten, Blocken, Verwirren, Verlassen“ … 
 
 
 





Christina Burger

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