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Innsbruck mon amour

innsbruck
Viel zu früh von der Alarmanlage eines SUV aus Deutschland geweckt zu werden.
Wieder einschlafen.

Viel zu wenig später von einer auf dem Gehsteig auf und ab gehenden auf Englisch ins Telefon brüllenden Afrikanerin geweckt zu werden.
Wieder einschlafen.

Kurz darauf von Kindern, die die türkische Variante von Fangalex spielen, geweckt zu werden.
Wieder einschlafen.

Sehr kurz darauf vom rassistischen Geschrei einer Nachbarin „Scheiß Dürckckenbagaaasch, Sonntag is!!!!“ geweckt zu werden.
Nimmer einschlafen.

Dank entgegnendem „He Alte, lass de Kinder in Ruah! Schlaffn kannsch im Grab!!“ einer anderen Nachbarin wieder einschlafen.
Schlafen.

Wenig später vom Nachbarn nebenan, der Schnitzel für eine Großfamilie klopft, geweckt zu werden.
Nimmer schlafen.
Aufstehen.

Kurz darauf beim Duschen den eigenen Wecker hören. Vermutlich wird so gerade die Nachbarin über mir geweckt.

Innsbruck mon amour.
Die Kirchenglocken habe ich gar nicht gehört.

Markus Koschuh

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