3

Innsbruck, du kannst so hässlich sein

schiach

Mariahilf. Oder sollte ich besser schreiben: Maria, hilf!

Ich meine, es ist ja nicht so, dass wir es nicht gewusst hätten. Wir haben es kommen sehen, aber wie so oft war auch hier jeder Widerstand zwecklos. Gemeint ist das umstrittene Projekt „Kirchenwirt“, ein neues Wohnhaus, das direkt gegenüber der Mariahilfer Kirche entstanden ist.

Zugegeben, ich habe mich im Vorfeld so gut wie gar nicht mit der Sache auseinandergesetzt und es geht mir hier weder um eine politische Stellungnahme noch um eine kritische Auseinandersetzung über modernen Wohnbau. Ich möchte jedoch, und es ist mir ein tiefes Bedürfnis das zu tun, nachdem ich erst vor kurzem das fertige Bauwerk gesehen habe, Folgendes festhalten: Alta, ist das hässlich. Nein, Moment. Allein das Wort hässlich ist schon viel zu schön, um diesen elendigen Klotz zu beschreiben. Das Ding ist einfach nur schiach.

Prinzipiell gehöre ich ja nicht zu der Sorte InnsbruckerInnen, die sich gegen alles Neue wehren und jede Modernisierung automatisch ablehnen. Aber: Alter, das Ding ist einfach nur so schiach. Und ich meine, ich bin ja keine Architekturspezialistin, aber besteht der Sinn von Architektur nicht in erster Linie darin, neben Funktionalität mit Ästhetik zu verbinden? Aso, natürlich, Ästhetik liegt ja schließlich im Auge des Betrachters. Aber in diesem speziellen Fall muss es sich wohl um einen Dorn im Auge eines jeden Betrachters handeln. Egal ob subjektiv, objektiv, konstruktiv – ich wiederhol’s nochmal ganz plakativ: Das Ding ist grottenschiach.

Und der Witz ist, dass das schiache Ding das Siegerprojekt aus einem Architekturwettbewerb ist. Jetzt könnte man sich natürlich fragen, ob die anderen Projekte gar noch schiacher waren, was aber kaum vorstellbar scheint. Natürlich ist es naiv von mir, zu denken, dass die Optik allein für die Auswahl eines architektonischen Projekts entscheidend wäre. Aber nach welchen Kriterien solche Projekte auch immer ausgewählt werden: Mir wäre recht, wenn a bissl Liebe für und Achtung vor unserer Stadt dabei eine Rolle spielen würden.

so schiach

BIRGIT HOHLBRUGGER

Gast

3 Comments

  1. In Innsbruck wird gebaut und verdichtet, was das Zeug hält. Da wird viel in die Gegend geklotzt, was ordentlich ins Auge geht. Stimmt schon, dieser Klotz ist einfach nur hässlich, aber mein persönlicher Grausigkeitspunkt ist neben dem Sillpark errichtet worden – wenn die Kasse stimmt und der Benko will, darf Großkotzigkeit Türmchen bauen.

  2. also mit solchen superlativen umsich zu werfen wenn auf einem der bilder der mariahilpark mit drauf is is schon a bissl gewagt.

  3. Dabei wurde die Kirchengemeinde eingeladen bei einer Veranstaltung ihre Wünsche für die Gestaltung eines möglichen Kirchenvorplatzes einzubringen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert