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Friedensnobelpreis an Herwig van Staa ???

Herwig van Staa 2 c Robert Parigger„DDr. Herwig van Staa, Landeshauptmann von Tirol a.D., Präsident des Tiroler Landtages sowie Präsident des Kongresses der Gemeinden und Regionen im Europarat wird für den Friedensnobelpreis 2014 vorgeschlagen. Eine Verleihung an ihn stellte eine besondere Wertschätzung politischer Tätigkeit im Zeichen des Friedens und des gelebten Miteinanders dar.“

So beginnt der Text einer Petition, der demnächst dem Petitionsausschuss des Tiroler Landtags vorgelegt werden soll. Und es ist starker Tobak, der da zu lesen ist. Denn weiter heißt es dort:

„Es ist DDr. Herwig van Staas Verdienst, dass in seinem Wirkungsbereich, dem österreichischen Bundesland Tirol, ein außer Kontrolle zu geraten drohender Streit um sogenannte „Agrargemeinschaften“ mittels überschießender Ausübung seiner Befugnisse in einer Sitzung des Legislativgremiums „Tiroler Landtag“ im März 2013 noch im Mai 2014 beigelegt werden wird. Dies zwar nicht de ultimo rechtskonform, jedoch de conclusio dorffriedensstiftend – und ergo auch in enger Tradition mit den christlichen Werten der aufgeklärten Welt: Schließlich heißt es im Neuen Testament: „So vertrage dich nun mit Gott und mache Frieden; daraus wird dir viel Gutes kommen.“ (Hiob 22, 21)“.

Na bumm. Herwig van Staa soll den Friedensnobelpreis erhalten? Doch wer hat diese verwegene Petition, die demnächst eingebracht werden soll, verfasst? Es sind ausgerechnet die Agrargemeinschafts-Hardliner der „Plattform Agrar/Agrar West“, deren oberste Vertreter höchstgerichtliche Urteile „nicht auf ewige Zeiten hin nehmen“ wollen. Das sitzt und es darf der Kopf geschüttelt werden.

Wie wird es nun weitergehen:
Der Petitionsausschuss des Tiroler Landtags wird sich in seiner nächsten Sitzung Ende April mit der Petition befassen. ÖVP und GRÜNE sehen keinen Hinderungsgrund, die Petition positiv zu behandeln, dem Landtag zuzuweisen und so die Nominierung Herwig van Staas für den Friedensnobelpreis 2014 auch politisch offiziell zu machen.

Die bevorstehende Nominierung von Herwig van Staa wird in den kommenden Wochen wohl DAS Gesprächsthema in Tirol sein. Denn schließlich ist auch die Wortmeldung von ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf dazu nicht von schlechten Eltern: „Mit der Optik, dass die Petition von Vertretern das Agrar-Lagers kommt, müssen wir einfach leben. Jetzt gilt es, das Ansinnen nach Kräften zu forcieren. Entschieden trete ich Unterstellungen entgegen, wonach es sich dabei um eine Art Gegengeschäft für die Novellierung des Flurverfassungsgesetzes handelt, die den Gemeindegutsagrargemeinschaften weitestmöglich entgegen kommt. Ganz Tirol tut gut daran, die Nominierung unseres Landtagspräsidenten für den Friedensnobelpreis zu unterstützen und unser Ansehen in der Welt nach dem jahrzehntelangen Konflikt um die Agrargemeinschaften wieder her zu stellen.“
Politik im Jahr 2014. Servus, gute Nacht.

Markus Koschuh

9 Comments

  1. Also das kann doch bitte echt nur ein Witz sein, oder? Ausgerechnet van Staa? Frechheit!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  2. wow, das sind aber viele Rufezeichen, liebe Michaela – bevor du durchdrehst, schau besser kurz auf den Kalender 😉

  3. Haha, das ist spitze, kurz hat es mir fast den Magen verdreht!! !!Dorffriedensstiftend!!
    Erschreckend ist nur, dass man sich bei solchen irren Meldungen wirklich nicht mehr sicher sein kann, ob das tatsächlich passiert (ist) …

  4. Gerechtigkeit für DDr. Herwig v. Staa!

    Mit der offen halbherzigen, beinah vulgärargumentativen Charakterisierung Joschka Fischers sollte er am Ende doch noch Recht behalten. Und das schmerzt. Aber wie immer im Leben hat sich stellvertretend für das Gute und Wahre jemand anders wie zum Beweis eine zweite Chance verdient (, dem Herwig etwas zu beweisen ).

  5. Ma is des peinlich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! 🙂

  6. Wo ich grad sein Foto seh: Ich erinnere mich, wie er im August 2005 nach Kunduz in Afghanistan gereist ist, um dort österreichische Soldaten zu besuchen. Er hat auch Tiroler Speck als Geschenk mitgebracht. Auf einem der Pressefotos war zu sehen, wie Van Staa einem einheimischen Afghanen Speck zum Essen gibt und dabei grinst wie eine Cheshire Cat. Ich war nicht dabei. Aber ich hätte ihn gerne gefragt, was er sich dabei gedacht hat. Ich stelle mir vor was er wohl geantwortet hätte. Vielleicht 1.: „Ich wusste nicht, dass Speck aus Schweinefleisch gemacht wird“. 2.: „Ich wusste nicht, dass das ein Muslim ist“. 3. „Ich wusste nicht, dass Muslime kein Schweinefleisch essen dürfen“. 4.: „Man wird sich wohl noch eine Hetz‘ machen dürfen“. 5.: „Geh seids nicht so kleinlich, das wird den schon nicht umbringen“. 6.: „Speck wird nicht aus Schwein, sondern aus Schweigen gemacht“. Aber wahrscheinlich ist es eh wurscht. Ist eh schon so lang her.

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