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Die Unwetter des Super-Sommers 2015

innsbruck von oben

 

Jetzt ist er vorbei, der Super-Sommer 2015. Und was hat er uns gebracht, außer Rekordhitze im halben Land? 

Unwetter. Vor allem in Sellrain und in See. Was Starkregen und Hagel dort angerichtet haben, war jenseits von Gut und Böse. Unvergessen das Neubauhaus, welches in Sellrain komplett weggespült wurde.

Ich möchte hier allen Spendern und Spenderinnen sowie allen Helferinnen und Helfern gratulieren: Hier wurden Geld und Hilfe richtig eingesetzt. Auch die Landesregierung hat hier rasch und gut gehandelt. Man soll auch mal die positiven Seiten hervorheben. Ich hoffe, die betroffenen Menschen sehen dort wieder Perspektiven und haben die ärgsten Schwierigkeiten schon überwunden.

Aber es gab auch Unwetter in den Medien, denn das dominierende Thema waren natürlich die Flüchtlinge und deren Hetze durch diverse Parteien. Diese Parteien schrecken auch nicht davor zurück, falsche Fotos zu verwenden, um Ihre Propaganda dadurch zu verbreiten.

Doch damit nicht genug: Man hat gesehen, wie Menschen gegen Ihren Willen in Zügen weg transportiert wurden. Und man hat gesehen wie Menschen elendig an Europas Stränden oder in Schleppertransporter verendeten und auch Traiskirchen ist und war ein einziges Zeugnis von Unmenschlichkeit. Ist denn plötzlich wieder 1938?

Irgendwie traurig und gleichzeitig skandalös, wie Europas Politik den Atem anhält, in der Hoffnung, der Flüchtlingsstrom würde irgendwie „vorbeiziehen“.

Noch trauriger ist es, wie Ungarn sich verhält, den hier ist die Menschlichkeit ganz klar der Verlierer. Auch der USA ist diese Problematik offensichtlich ziemlich egal, obwohl die wirtschaftliche Ausbeutung und die Belieferung von Waffen Afrikas und des Nahen Ostens ganz klar eine Kooperation europäischer und amerikanischer Firmen ist.

Lobend erwähnt werden muss bei dieser Thematik, wie in diversen Städten Menschen auf die Straßen gingen, um für die Rechte der Flüchtlinge demonstrierten. Auch in Innsbruck gab es mehrere Veranstaltungen. Und auch die #showyourfacechallenge, welche durch Marcel Hirscher auf den den Social-Media Plattformen verbreitet wurde, schlug hohe Wellen. Mein Kommentar dazu: SAY IT LOUD AND SAY IT CLEAR: REFUGEES ARE WELCOME HERE !

 

Gab es sonst noch irgendwelche „Unwetter“?

Ja natürlich, Griechenland war auch wieder für Schlagzeilen gut.  Und ganz im Gegensatz zum Flüchtlingsdrama gaben sich hier die EU-Politiker überhaupt nicht wortkarg: Im Gegenteil, da konnte man gar nicht genug Mikrophone vor ihre Mundwerke halten.

Da gab es hunderttausende verschiedene Meinungen, welche von EU-Rausschmiss bis zum Euro-Entzug und dem Griechenland-Pleite-gehen-lassen reichten. Fakt ist: Die EU kann sich eine Pleite Griechenlands nicht leisten, denn die Eurozone würde dadurch massiven Schaden erleiden.

Die nächsten Opfer wären Problemkinder Portugal, Spanien und diverse Oststaaten. Man wird sehen wie das ganze Theater weiter geht, jetzt gibt es (wieder) mal Wahlen in Athen und da bin ich gespannt, was dabei rauskommt. Europa und Griechenland steht jedenfalls eine harte Zeit bevor, eine richtige Zerreißprobe. Und die Talsohle ist noch längst nicht durchquert.

Wer sorgte sonst noch für ein kleines Gewitter? Achja, Mader. 188m² Gratiswohnung + Rückerstattung der Einrichtungskosten und eingetragenes Wohnrecht im Grundbuch auf Lebzeiten. Das ist Politik in Tirol!

Und das kleinste Sommernachtsgewitter, welches vielen Leuten entging, will ich nicht vergessen: Die TIWAG-Vorstandbestellung. Nachdem eine Wiener Headhunter-Firma mit Steuergeld beauftragt wurde, international einen kompetenten und sachkundigen Vorstandsvorsitzenden zu finden, wurde kein anderer als Thomas Gasser auserwählt. Der Mann der langjährigen Sekretärin Herrn Wallnöfers, ausgewählt auf Grund seiner Kompetenzen. Hier soll sich bitte jeder selbst ein Bild machen, was davon zu halten ist.

Aber genug von den „Unwettern“, wie ist der Ausblick in die Zukunft? Es sind extrem dunkle Wolkenfelder in Sicht, auch weil der „Freund der Lehrer“ Häupl und der blaubraune Strache um die Gunst der Wiener Rittern und dafür paradoxerweise viel Steuergeld verschwenden für Wahlplakate und dergleichen, welches deutlich sinnvoller eingesetzt werden kann. Man sollte vielleicht wirklich mal diese „Parteiförderung“ überdenken um das unnötige verbrennen von Steuergeld, wie es die Parteien bei den Wahlwerbungen betreiben, zu verhindern.

Auch braut sich ein Unwetter über den HYPO-Skandal in Tirol zusammen. Eines, das sich gewaschen hat. Aber dazu ein andermal und genießen wir die ersten sonnigen Frühherbsttage.

SEBASTIAN HANS-JÖRG FEHR

Gast

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