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Die Glaubwürdigkeit von Kurz ist Schrott

 

Seit Tagen berichten alle relevanten Medien darüber, wobei fast vergessen wird, wer den Skandal eigentlich aufgedeckt hat: Markus Wilhelm hat auf seinem verdienstvollen und immer sehr lesenswerten Blog dietiwag.org die Sache ins Rollen gebracht. Unter dem Titel Das vielleicht verlogenste Exemplar der türkisen Polit-Truppe weist er Dominik Schrott nach, wie er ein Gewinnspiel anlässlich seines Wahlkampfs manipuliert haben soll.

Schrott wurde schon mehrfach auffällig und gilt innerhalb der Tiroler Volkspartei als denkbar unbeliebt: Als eiskalter Karrierist hat er eine rasante Politkarriere hingelegt, die vor allem mit der Person von Sebastian Kurz verknüpft ist: Beide kommen aus der Jungen Volkspartei und nachdem der Heilige Sebastian die Partei flugs zum türkisen Wahlverein umgebaut hatte, schwemmte es auch Schrott nach oben.

In seinem Wahlkampf hat Schrott schließlich mit einer persönlichen Wahlempfehlung von Kurz Werbung gemacht, der sich bald darauf  von ihm distanzierte – durch den Wahlerfolg der türkisen Truppe hat es Schrott aber doch noch in den Nationalrat geschafft.

Bisher ist er hauptsächlich durch Marketing für seine eigene Person aufgefallen, aber das gehört schon längst zum Pflichtprogramm der Postdemokratie: Immer schön die eigene Marke pflegen, dem Wahlvolk jovial begegnen und im richtigen Moment einen rechter Rülpser rauslassen–  damit schafft man es in Österreich bekanntlich zu höchsten Politweihen.

Dass Kurz Dominik Schrott jetzt wörtlich ein „sehr unehrliches“ Verhalten vorwirft, wird kaum jemanden verwundern, passt aber ebenso ins Bild des türkisen Sittengemäldes wie der Umstand, dass Schrott weiterhin Abgeordneter bleibt. Er habe eh 1000 Euro gespendet und sich von seiner Werbeagentur getrennt. Damit werden doch alle zufrieden sein, schließlich sollte niemand Überraschung heucheln: Fake ist eben politischer Trump/f – bekanntlich nicht nur im Schnitzelland.

 

Foto von Wikipedia

Andreas Wiesinger

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