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Demokratie ist sooo anstrengend. Auflage des Innsbrucker Raumordnungsplanes bis 24. Juli

Wer hat eigentlich beschlossen, dass wir uns dem Feinstaub der Autos, der mehr Tote einfordert als Verkehrsunfälle, täglich aussetzen und ein Stadtbild hinnehmen, dass vom Verkehr geprägt ist? Nie haben wir das entschieden. Es ist einfach so gekommen, mit der Zeit. Wie würde Innsbruck wohl aussehen, wenn – sagen wir mal – Kopenhagener Verhältnisse herrschten?

Ein städtischer Raumordnungsplan sieht bestimmte Stadtentwicklungen (Maßnahmen, Nutzungsgebiete etc.) für den Zeitraum der nächsten zehn Jahre vor. Er ist eingebunden in verschiedene Gremien, von Beschlussfassungen abhängig und sieht ebenfalls die Anhörung der Bevölkerung vor.

Diese Anhörung ist, was Innsbruck und den Innsbrucker ÖROKO (Örtliches RaumOrdnungsKOnzept) angeht, gerade mit dem öffentlichen Auflageverfahren in vollem Gange. Das Innsbrucker Amt für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration hat zusammen mit anderen Fachämtern und -dienststellen von Land und Bund den Entwurf ÖROKO 2.0 erstellt. Bereits 2013 bis 2015 gab es die Möglichkeit für Innsbruckerinnen und Innsbrucker, Anregungen in die Neufassung des Raumordnungsplanes einzubringen.

Bis zum 24. Juli ist dieser nun noch werktäglich einzusehen, das Gespräch mit den Fachleuten ist niederschwellig möglich. Im Auflageverfahren kann jeder und jede sich generell über den weiteren Verlauf der Stadtentwicklung informieren und hat auch die Möglichkeit, eine Stellungnahme abzugeben, die in einen weiteren Entwurf mündet. Umfassende Informationen sowie die Pläne selbst sind auf der Website einsehbar.

Dort findet sich auch eine für Laien erhellene Präsentation, die bei der beschämend gering frequentierten öffentlichen Informationsveranstaltung am 21. Juni auch dazu diente, die Pläne für Nicht-Fachkundige lesbar zu machen: Nach dem Tod Gottes und dem Selbstverständnis des Menschen als Homo Deus ist es an uns, die beste aller möglichen Welten zu schaffen…

Keine Lust, über den Sinn des Lebens zu streiten? Uns als Gesellschaft zu überlegen, was uns wichtig ist? Lieber der Rückzug ins private Glück oder den Fatalismus? Was heißt das für die Demokratie? Na, schönen Sommer! Schauen wir, wie das im Herbst wird…

Riri

Bilder:
Volleyballfeld auf der Autobahn (Künstler Robert Rickhoff cc) http://robertrickhoff.blogspot.co.at/2012/
Schaukel an der Straße (Künstler Robert Rickhoff cc) http://robertrickhoff.blogspot.co.at/2012/
Behindertenparkplätze (Künstler Robert Rickhoff cc) http://robertrickhoff.blogspot.co.at/2012/

Gast

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