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Bundespräsidentale Ansichten

Khol

Endlich zeigen die Kandidaten zur Bundespräsidentenwahl, im Wahlkampffinale sozusagen, Zähne. Herr Khol ist in Wahrheit gar kein Politiker, sondern ein Vertreter der seltenen Gattung Verfassungsvampir oder auch schwarzer Blutsauger genannt. Seine scharfe Zunge kommt nicht vom Reden, sondern vom ständigen Zähnefletschen.

Der neurolinguistischen Dentalfraktion gehört Herr Hofer an. Seine weißer als weiß polierten Kauwerkzeuge sind ein Gratiswerbegeschenk der Firma Colgate. Sie müssen zweimal täglich stramm gebleckt werden, weshalb Herr Hofer auf seinen Wahlplakaten auch so aussieht als habe er eine Stange verschluckt. Die Connection zur Zahnpasta-Lobby hat übrigens der Parteichef, im Zivilberuf Zahntechniker, eingefädelt. Danke, Heinz Christian!

Trotz guter Umfragen noch immer keine Anstalten, seine braunen Nikotinverfärbungen zu verbergen, macht hingegen der unabhängige Professor Van der Bellen. Die graugrüne Eminenz beweist in Zeiten digitaler Bildretusche immerhin so etwas wie kukidentresistente Ehrlichkeit. Oder scheut den Gang zum Zahnarzt wie die USA ein anständiges Abkommen zur Eindämmung des Klimawandels.

Keine Zähne, sondern nur Tränensäcke wie Inspektor Derrick zeigt Herr Lugner. Hat sich das Weinen lebenslänglich verbeißen müssen, der Arme (Das Weinen haben ihm die Eltern als Schulbub verboten). Andererseits: ein Zwutschgerl wird manchmal aus Mitleid gewählt (psst, ja nicht weitersagen).

Frau Griss? Kein Kommentar zu ihrem Gebiss.

Rote Lippen sind zum Küssen da, hat sich der Herr Hundsdorfer (und besonders sein Team) gedacht und auf seinen Plakaten exklusiv für Bipa das noch nicht im Handel erhältliche Rouge de L´Homme mature aus der hauseigenen Maybe-Line probiert. Tres chic, Monsieur Undsdorfer, aber leider auch irgendwie zahn- und politisch belanglos.

Zahn- und wahltechnisch gilt bundespräsi- wie überhaupt dental: den Letzten beißen die Hunde!

Bild und Text: Johann Alexander

Gast

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